Die Ansetzung der Verlagsnamen möglichst unter dem enthaltenen
Familiennamen ist praktisch und gilt daher weiterhin, sollte jedoch
konsequent angewandt werden; die anl. der letzten Rezension genannten
Inkonsequenzen, die zumindest durch eine Verweisung abgefangen werden
müßten, wurden leider nicht behoben.[3] Bei der Anwendung der sinnvollen
Regelung, "Verlagsvorsätze", sofern "kein grammatikalischer
Zusammenhang mit dem Firmennamen besteht", bei der Ansetzung zu
übergehen, begegnen mancherlei Fehler.[4] Bedauerlich ist die
Entscheidung, Verlage, die von anderen Verlagen übernommen wurden, die
den früheren Namen (als Imprint) aber weiter verwenden, nicht mehr zu
berücksichtigen: so findet man etwa den Verlag Battenberg, der, wie
zahlreiche andere vom Weltbild-Verlag übernommen wurde, nicht mehr
unter dem Namen in Bd. 1 und unter seiner neuen Verlagsnummer steht
nur noch der Name des Weltbild-Verlags; bei der früheren Verlagsnummer
(die man eben wissen muß), heißt es dann nur noch ceased publishing,
ohne Verweisung auf den Imprint des Weltbild-Verlages. Dagegen ist der
Battenberg-Verlag auf der CD-ROM-Ausgabe des PIID weiterhin samt
früherer Adresse und altem ISBN-Präfix enthalten und auch unter seinem
Namen recherchierbar. Die anderen genannten Inkonsequenzen und Fehler
bereiten bei der Benutzung der CD-ROM keine Probleme mehr.
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Obwohl die CD-ROM-Ausgabe des PIID bereits für Mai angekündigt war,
erschien sie erst Ende November und damit gerade noch rechtzeitig vor
Redaktionsschluß dieses Heftes. Die Software der PIID plus ist, wie
auch an der Namenserweiterung zu erkennen, die von den anderen
Produkten[5] bekannte von der Firma RTIS; im vorliegenden Fall in der
Windows-Version.[6] Bei der problemlosen Installation können folgende
Parameter festgelegt werden: Paßwort zum Schutz eines der
selbstdefinierten Anzeigeformate (s.u.), Sperrung von Ausdruck und
Speicherung sowie das Default-Format für die Anzeige. Beim Aufruf der
CD-ROM wird automatisch die Listensuche (Browse index) angeboten,
daneben gibt es entsprechend den anderen Produkten als weitere
Suchmöglichkeiten die Maskensuche (Search form) und die Expertensuche
(Search) sowie die Hypertext-Suche. Über die Listensuche können die
sieben Indizes des PIID plus aufgerufen werden: 1. Verlage in
phraseninvertierter Form; 2. die "verstichworteten",
einzelwortinvertierten Verlagsnamen; 3. Stichwörter aller Indizes; 4.
Verlagsort; 5. Sitzland des Verlages mit Ländercode und den
ausgeschriebenen, englischsprachigen Ländernamen;[7] 6. ISBN-Präfix; 7.
SAN. Neben dem Blättern kann auch gezielt an eine (Alphabet-)Stelle
eines Index gesprungen werden. Nach dem Markieren eines oder mehrerer
Indexeinträge kann man für diese die Kurzanzeige bzw. bei nur einem
Treffer sofort die Vollanzeige aufrufen. Die Maskensuche bietet acht
Eingabefelder, die über Auswahllisten für ein beliebiges der eben
aufgezählten Suchfelder definiert werden können. Die Eingabezeilen
sind - wie auch die Suchbegriffe innerhalb dieser - mit den Booleschen
Operatoren verknüpfbar. Aufblättern der Indizes und Übernahme der
Begriffe ist ebenso ermöglicht, wie die Trunkierung der Suchbegriffe:
zum einen als variable Rechtstrunkierung, zum anderen genau als
Maskierung (zumindest die ersten drei Zeichen müssen angegeben sein)
oder Rechtstrunkierung. Das Abspeichern von Recherchen ist in diesem
Fall sehr komfortabel gelöst: nachdem ein Name für die Datei vergeben
wurde, können unter diesem beliebig viele Suchanfragen gespeichert
werden, die zugleich in einem besonderen Anzeigefenster, ähnlich einer
Suchtabelle, angezeigt werden. Ein Rückgriff auf abgespeicherte
Suchläufe ist nach Aktivierung der zuvor angelegten Datei sehr
einfach, da alle Suchanfragen wiederum in dem genannten Query-Fenster
angezeigt sind und von dort aus aufgerufen werden können. Wurde eine
Anfrage ausgeführt wird die Trefferzahl angegeben, und man hat die
Möglichkeit die Ergebnisliste für diese anzuzeigen. Der Bildschirm der
dritten Suchmöglichkeit stellt sich in der bekannten Aufteilung dar:
Auswahlbereich für die Suchfelder mit ihren Kürzeln und dem Befehl für
die kombinierte Suche (im Rückgriff auf frühere Anfragen) sowie der
Arbeitsbereich mit Eingabefeld und Anzeige der Suchtabelle (max. 24
Anfragen, dann muß zumindest ein Teil gelöscht werden). Wie in der
Maskensuche sind hier das Aufrufen der Indizes sowie Übernahme der
Suchbegriffe, Trunkierungen, Verknüpfungen mit Booleschen Operatoren
und das Abspeichern von Anfragen möglich, daneben können
Vergleichsoperatoren für die numerischen Suchfelder und Klammern zur
Beeinflussung der Abarbeitung einer Recherche verwendet werden. Die
Kurzanzeige, die auch in der Expertensuche nach der Information über
die Trefferzahl aufgerufen werden kann, listet alphabetisch die
Verlage mit Namen, Verlagsort, Sitzland und SAN auf, dabei dient ein
Asteriskus vor dem Verlagsnamen als Kennzeichnung für Verlage, bei
denen mehrere Adressen oder Verlagsnamen angegeben sind. Bis zu 200
Verlage können in der Ergebnisliste markiert und zur Vollanzeige
aufgerufen werden, für die fünf verschiedene Formate zur Verfügung
stehen: die drei voreingestellten Formate Standard, Detailed und Mail
sowie zwei benutzerdefinierte Formate. Das Standard-Format bietet in
übersichtlicher Form unter dem typographisch hervorgehobenen
Verlagsnamen die ISBN-Präfixe, andere Namensformen, die Adreßangaben,
SAN, Kommunikationsverbindungen, weitere Adreßangaben und den Status
(die Einstellung der Verlagstätigkeit: ceased). Im detaillierten
Anzeigeformat sind diesen Informationen die ausgeschriebenen
Feldbezeichnungen vorangestellt. Das Mail-Format dient der Anzeige und
vor allem Ausgabe in Form eines Anschriftenfeldes und enthält daher
nur die reinen Adreßangaben. Hier ist beim Ausdruck zu beachten, daß
bei Verlagen mit mehreren Adressen beide ausgegeben werden, also eine
direkte Benutzung als Anschriftenfeld auf diese Weise nicht möglich
ist. Stattdessen empfiehlt sich die Übernahme in die
Windows-Zwischenablage und das direkte Einfügen in die
Textverarbeitung. Für die beiden Benutzerformate können die
gewünschten Anzeigefelder selbst ausgewählt werden, diese werden dann
wie beim detaillierten Format mit ihren Feldbezeichnungen angezeigt.
Für eines der selbstdefinierten Formate kann der Zugriff durch
Paßworteingabe bei der Installation begrenzt werden.[8] Als weitere
Funktion in der Vollanzeige können hier Lesezeichen mit Notizen
angelegt werden.
Für die Anzeige können im Standard- und im Mail-Format Schriftart und
-größe individuell festgelegt werden. Von der Vollanzeige aus kann nun
als vierte Suchmöglichkeit die Hypertext-Suche angewendet werden:
hierbei wird in dem angezeigten Datensatz durch Doppelklick auf das
gewünschte Suchwort ein Auswahlfenster (Search & Link) mit den
Suchfeldern aufgerufen, in dem gewählten Feld wird dann eine Recherche
mit dem Suchbegriff gestartet, und somit eine neue Ergebnisliste
erzielt.
Die Ausgabe von Trefferlisten und Vollinformationen kann über Druck
oder Speicherung erfolgen, wobei das Ausgabeformat (Liste, Vollanzeige
mit den verschiedenen Formaten) gesondert bestimmt werden kann. Beim
Druck können zusätzlich Schriftart und -größe (nicht beim
detaillierten und benutzerdefinierten Format) sowie das Seitenlayout
(Kopf- und Fußzeile, Seitenränder, Zeilenabstand zwischen den
Datensätzen, Seitenvorschub) festgelegt werden.
Die in der Rezension der Druckausgabe angemahnten Mängel werden durch
die CD-ROM ausgeglichen, da über die verstichworteten Verlagsnamen und
die Stichwort-Suche auch Begriffe/Namen innerhalb von Verlagsnamen
gesucht werden können. Im Gegensatz zu den o.g. Zahlen sind hier im
Index der Verlagsnamen 463.580 Nummern nachgewiesen, allerdings beruht
diese Diskrepanz darauf, daß auf der CD-ROM unter diesen auch
innerhalb eines Verlages genannte abweichende Namensformen oder
Tochterfirmen enthalten sind. Als weiteres (noch) nicht verwirklichtes
Suchfeld wäre auch der Status wünschenswert, der zur Zeit nicht einmal
über die Stichwortsuche recherchierbar ist. Auf diese Weise ließen
sich dann die erloschenen Verlage gleich von vornherein von einer
Recherche ausschließen. Zumindest eine Statusangabe in der
Ergebnisliste wäre hilfreich, denn momentan erhält man diese
Information erst in der Vollanzeige. Eine Adreßliste der aktiven
Verlage eines bestimmten Ortes kann also erst nach der Kontrolle in
der Vollanzeige ausgedruckt/abgespeichert werden.
Auch wenn die Software bereits bekannt und vertraut, die Oberfläche
sehr bedienerfreundlich und die Online-Hilfe instruktiv ist, sollte
der Verlag endlich ordentliche Benutzerhandbücher anbieten, die ja
eigentlich zur Grundausstattung gehören. Angesichts der drei
doppelseitig bedruckten DIN-A4-Blätter mit Installationshinweisen und
"Ein paar Beispiele(n) und Hinweise(n)" sowie der vergleichsweise gut
ausgearbeiteten Online-Hilfe fragt man sich, ob das Aufbereiten und
Ausdrucken dieser Hilfe wirklich so aufwendig wäre, wie man aus dem
Fehlen des Benutzerhandbuches schließen muß. Das aufwendige Behältnis
- ein Schuber mit einem Loseblattordner, der nichts als die CD-ROM und
die genannten losen Blätter enthält, gleicht einer Mogelpackung.
Vielleicht dient diese aber auch nur dazu, Massen von vorproduzierten
Schubern und Loseblattordneren den Kunden zur Entsorgung zu
überantworten.
Mit der gegenüber der Druckausgabe komfortableren Recherche, der
Möglichkeit zur Weiterverarbeitung sowie des (vorläufig noch)
erfreulich niedrigen Preises ist PIID plus in jeder Hinsicht
empfehlenswert und dazu angetan, die unhandliche und wegen des kleine
Schriftgrades augenschädigende Druckausgabe zu ersetzen.
Saskia Hedrich
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