So wird man auch die neue subjektive und objektive Personalbibliographie des Nachkommen dankbar begrüßen, mag sie auch mit einigen Ungereimtheiten verstören. Zunächst das Positive: Sie ist weitgehend vollständig, wenn sie auch die Mikrofiche-Edition in der Bibliothek der deutschen Literatur nicht berücksichtigt, in der auch die von Hermann Klencke unter dem Titel Aus einer alten Kiste (Leipzig 1853) herausgegebenen Dokumente wieder leicht zugänglich sind.
Zu begrüßen sind die Standortangaben, genaue Inhaltsangaben und präzise Kollationsvermerke bei den verstreuten älteren Drucken Knigges, auch zu Beigaben, die zwar benannt, aber womöglich nie realisiert worden sind (z.B. S. 362 Nr. 55.10). Dagegen sind solche Standortangaben mit Signaturen für neuere Titel (z.B. für gängige Literaturgeschichten und Zeitschriften; vgl. S. 538 - 539), gar Nachweise der bibliographischen Erstanzeige in der Deutschen Bibliographie (ein Beispiel für viele S. 365 Nr. 57.00) ebenso überflüssig wie zeilenlange Anführungen von Herausgebern der Fachzeitschriften (wieder ein Beispiel für alle: S. 538 für die Zeitschrift für deutsche Philologie bei Nr. 89.103). Derartige Daten blähen den Band unnötig auf.
Völlig uneinheitlich werden die Seitenzahlen zitierter Beiträge aus Sammelwerken bald mitgeteilt, bald unterschlagen (S. 532 Nr. 89.088 beim Kindler ja, S. 537 Nr. 89.102 bei der ADB nein; S. 536 Nr. 89.098 beim Lessing yearbook ja (derselbe Titel übrigens S. 365 ohne Seitenangabe), zwei Einträge weiter Nr. 89.100 bei den Studies in German literature, linguistics, and culture nein). S. 465 Nr. 86.27 finden sich die Seiten, auf denen die in einem Zeitschriftenaufsatz publizierten Briefe gedruckt sind; wo der Aufsatz beginnt und endet, steht dort nicht. Und so beliebig weiter. Als störend empfindet man auch, daß die im Inhaltsverzeichnis benutzten Überschriften im Text in abweichenden Formulierungen oder auch gar nicht vorkommen (vgl. zu S. 363; im Inhaltsverzeichnis auch Rösselsprungangaben: S. 355, S. 363, S. 365, S. 353). Im Personen-, Orts- und Sachregister befremden die akademischen Titel (z.B. S. 628). Wiedergegebene Titelblätter und gelegentliche Textzitate aus Einleitungen u.ä. (z.B. S. 288 - 291) lockern die Bibliographie auf, der Druck mutet schon allzu großzügig an.
Es ist schade, daß es dem Autor, einem Kenner und Liebhaber von Verdiensten, bei der Erstellung dieser Bibliographie offensichtlich an fachkundiger Beratung in den technischen Fragen gefehlt hat.
Hans-Albrecht Koch