Die CD-ROM-Ausgabe[3] wird wie bei IBZ und IBR mit der DOS-Version der
Software CD-Answer von Dataware betrieben, so daß unter Hinweis auf
die früheren Rezensionen an dieser Stelle nicht auf die allgemeine
Softwarefunktionalität eingegangen werden muß.[4] Unter einer - je nach
Wahl - deutschen, englischen oder italienischen Benutzeroberfläche
stehen folgende Suchfelder zur Verfügung: 1. Gesamtindex für die Suche
im Volltext; für die Übernahme von Suchbegriffen sind eine Liste mit
Einzelwortinvertierung und ein Phrasenindex aufrufbar. 2. Abkürzungen:
beim zugehörigen Index ist die Zahl der Abkürzungen nicht ablesbar, da
hier die Abkürzungen nicht nur in den Vorlageformen, sondern zur
Erleichterung der Recherche stets zusätzlich als ununterbrochene
Buchstabenfolge erfaßt sind. 3. Über das Titelfeld, zu dem ein
Stichwortindex und eine Liste mit den Titelanfängen angeboten werden,
sind nicht nur die Titel/Körperschaften, sondern auch die
Erscheinungsorte, Verlage, Bandangaben, Erscheinungsjahre (etc.) sowie
bei älteren Titeln Herausgeber suchbar. Die Suche nach HRSG* führt
hier immerhin zu 845 Treffern, die keinen Eintrag im Feld Herausgeber
haben. Leider findet man nirgends einen Hinweis auf diese Tatsache.
Die Verzeichnung der Herausgeber in einem eigenen Feld wird wohl erst
seit der 6. Aufl. vorgenommen - man kann darüber nur mutmaßen, jedoch
liegt dies nahe, da auch in der Druckausgabe ab diesem Zeitpunkt die
Herausgeber in einer formal vereinheitlichten Form angegeben werden.
4. In einem separaten Feld sind bislang 788 Herausgeber und Urheber zu
901 Titeln erfaßt. Dabei fällt auf, daß häufig Vornamen abgekürzt
werden oder sogar ganz fehlen. Es stehen zwei Indizes (Phrasen- und
Einzelwortinvertierung) zur Verfügung. 5. Der Index für das
ISSN/ISBN-Feld weist insgesamt 8268 Einträge auf - 19 davon für ISBN.
Diese Zahl spricht nicht gerade dafür, daß ältere Eintragungen
systematisch durch die ISSN/ISBN ergänzt werden, deren Angabe ja erst
seit der letzten Ausgabe erfolgt. Nicht nur hier finden sich
allerdings fehlerhafte Einträge, die an dieser Stelle besonders ins
Auge fallen und vermuten lassen, daß bei der Erfassung insgesamt nicht
sorgfältig genug vorgegangen wurde.
Abgesehen von den verschiedenen eben aufgeführten Eigenschaften und
Eigenheiten der Suchfelder ist deren Nutzen ganz generell in Frage zu
stellen. Weshalb sollte man in einem Abkürzungsverzeichnis unbedingt
nach Herausgebern recherchieren können? Der Einstieg über einen Titel
ist der ursprünglichen Intention des ITA gerade entgegengesetzt: zwar
werden auf der CD-ROM, anders als bei der Druckausgabe, alle im ITA
vorhandenen Abkürzungen zu einem Titel zusammengeführt, doch eine
solche Fragestellung ist unwahrscheinlich. Eine Normierungsabsicht für
Titelabkürzungen ist genauso wenig beabsichtigt.
Vorteil der CD-ROM ist natürlich, daß bei einem Angebot im Netz von
vielen Stellen aus zugegriffen werden kann; unter diesem Aspekt ist
die erfreuliche Tatsache zu vermelden, daß eine Nutzung im lokalen
Netzwerk nicht - wie so oft - mit einem höheren Preis erkauft werden
muß. Als eigenständige CD-ROM-Publikation erscheint das ITA dennoch
von eher beschränktem Nutzen - oft wird es sogar bequemer und
schneller sein eine Abkürzung in den gedruckten Bänden nachzuschlagen
oder gleich eine Recherche in der ZDB zu starten.
Nachdem zuletzt in ABUN in ZfBB 37 (1990),6, S. 523 - 525 ITA in einem
direkten Vergleich dem amerikanischen Verzeichnis von Alkire
gegenübergestellt wurde, sollen nun für dieses lediglich die neuesten
Zahlen genannt werden: in der nun vorliegenden 10. Ausgabe werden laut
Vorwort im ersten Band 159.000 Abkürzungen verzeichnet, darunter
14.900 Neueintragungen, dem entsprechen im zweiten Band "essentially
the same" 159.000 Titel.[5] Da als Quelle die Abkürzungslisten von v.a.
englischsprachigen Bibliographien und Indizes (S. XV - XVI) dienen,
findet man bei Alkire v.a. Abkürzungen/Titel aus dem
angloamerikanischen Raum. Die in sehr viel geringerem Ausmaß
aufgenommenen Abkürzungen deutscher Titel zeigen z.T. recht
absonderliche Formen - bei mancher ist es kaum vorstellbar, daß sie
tatsächlich so verwendet wurde. Zu den Titeln selbst werden i.d.R.
keine weiteren Angaben gemacht und stattdessen wird für die
Identifikation allgemein auf verschiedene Periodikakataloge und den
Ulrich verwiesen.
Am Verhältnis von Alkire zu ITA hat sich nichts geändert, auch
weiterhin müssen beide Verzeichnisse ergänzend benutzt werden.
Saskia Hedrich
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