Der bewährte Aufbau ist in der zweiten Auflage unverändert geblieben, auch wurde die Entscheidung beibehalten, Zitate des Dichters durchweg nach der von dem Hamburger Germanisten Klaus Briegleb verantworteten Studienausgabe des Hanser-Verlags anzuführen - eine Entscheidung, die sich angesichts der bei dtv erschienenen Taschenbuchausgabe dieser Edition erst recht als angemessen erweist. Einem ersten Teil von knapp 40 Seiten zu Zeit und Person folgt der 450 Seiten starke Hauptteil Das Werk, gegliedert in einen Bericht zur editorischen Situation und in die Blöcke Versdichtungen und Prosaschriften.
Unter diesen beiden Rubriken folgen zu den einzelnen Werken (als welche natürlich auch die Sammlungen verstanden werden) monographische Artikel, die durchweg nach dem Schema angelegt sind, daß zunächst die Entstehungs- und Druckgeschichte beschrieben wird, dann Analyse und Deutung geboten werden, denen sich ein Abschnitt zur Aufnahme des einzelnen Werks anschließt. Der Teil zur Rezeption beschränkt sich allerdings durchweg auf das Echo bei den Zeitgenossen, während die spätere Wirkung Heines in Deutschland und Frankreich nur durch Titelhinweise in jeweils eigenen Abschnitten des bibliographischen Anhangs erfaßt ist. Auf die alphabetisch geordneten Titel der Bibliographie zur Forschungsliteratur wird im Text des Handbuchs jeweils mit Verfassernamen und Jahr verwiesen.
Ein Werk-, Sach- und Namenregister erschließen die Informationen des Bandes, der zum großen Teil auch auf der CD-ROM Heinrich Heine[3] zu finden ist, die der Metzler-Verlag zusammen mit dem Süddeutschen Rundfunk und dem Softwareverlag Heureka-Klett herausgebracht hat. Diese CD-ROM bietet auch das Textcorpus der Werkausgabe des Hanser-Verlags zur Volltextrecherche. Bei den vorbereitenden Absprachen hat zumindest soviel Ungeschick gewaltet, daß Klaus Briegleb, womöglich in den Bearbeiterrechten des Herausgebers und Kommentators verletzt, nach Auslieferung eines Teils der Auflage gegen den Vertrieb der CD-ROM eine einstweilige Verfügung erwirkt hat. Adhuc sub iudice lis est: Zu oft ist seit Monaten aus dem Hause Metzler zu hören gewesen, eine Einigung stehe unmittelbar bevor und die Auslieferung werde fortgesetzt, als daß man daran noch glauben möchte. Inzwischen ist das Heine-Jahr vorüber. Wie erfreulich, daß Handbuch und die Studienausgabe jeweils in der konventionellen Form des gedruckten Buches vorliegen: Zur Information über den Dichter sind beide immer noch viel wichtiger als ein Jubiläums-Heine im neuen Medium.
Hans-Albrecht Koch