Nach dem Dom zu Augsburg[2] wurde daher jetzt von einem
über den Kreis der hauptamtlichen Denkmalpfleger hinaus erweiterten
Team die Denkmalforschung für die Stadt Landsberg am Lech in einem auf
5 Jahre angelegten Projekt seit 1987 konsequent durchgeführt. Bis 1993
wurden der größte Teil der Begehungen und Bestandsaufnahmen vor Ort
vorgenommen, danach die Beschreibungen erstellt. Mit Stand 1994 lagen
die Einführungstexte und die Photodokumentation vor. Dieser
systematischen Projektorganisation folgt auch der Editionsplan. Anders
als bei Schwäbisch Gmünd erschienen für Landsberg daher 1995 als Bd. 1
die grundlegenden und einführenden Texte, bereits 1996 folgte Bd. 3
mit den Bürgerbauten und Bd. 2 mit den Sakralbauten erschien dann im
Dezember 1997. Gerade wenn man den 1. Bd. für Landsberg betrachtet,
wird nochmals deutlich, welche vergleichbaren Grundinformationen dem
Inventar für Schwäbisch Gmünd zur Zeit noch fehlen, für Landsberg aber
schon jetzt nutzbringend die Einzeleinträge unterfüttern. Der erste
Landsberg-Band bietet nämlich in geradezu monographischer Breite eine
Einführung in die allgemeine Topographie und in die Bau- und
Kunstgeschichte der Stadt und als Vorspann zur nachfolgenden
Verzeichnung der öffentlichen Bauten der Altstadt und der weiteren
Profanbauten einen typologischen Abriß zum Bürgerhaus in Landsberg und
zu den Ausprägungen öffentlichen Bauens. Öffentliche Bauten sind dabei
(und bei der Erfassung der Einzeldenkmale) nicht auf die klassischen
Bereiche Verwaltung, soziale Fürsorge, Schule und
Bildungseinrichtungen beschränkt, sondern erfassen auch Handwerks- und
Wirtschaftsgebäude, Wasser- und Verkehrsbauten. Ein eigener Abschnitt
im Einführungsband ist schließlich den Stadtbefestigungsanlagen
gewidmet einschließlich der abgegangenen Landsberger Burg.
Bd. 1 wird abgerundet durch Abkürzungs- und Sigelverzeichnisse, einem
Glossar und vor allem einem umfangreichen Register und legt damit in
jeder Hinsicht eine erfreuliche Basis für das Gesamtinventar für
Landsberg. Auch der 1996 erschienene Bd. 3 für die Bürgerbauten der
Altstadt bestätigt den ersten Eindruck und zeigt bei den
Einzeleinträgen eine leichte Präferenz zum ausformulierten Text und
zur stärkeren Gewichtung der verbalen vor der photographischen
Dokumentation. Es bleibt nun nur zu hoffen, daß die noch fehlenden
Inventarbände für Landsberg in gleicher Qualität und "Geschwindigkeit"
das Projekt abschließen.
Angela Karasch
- [1]
- Vgl. hierzu das Vorwort S. VII in Band 1 des vorliegenden
Inventars; zur Denkmalverzeichnung in Bayern vgl. aber insbesondere
IFB 95-3-403 (hier bes. S. 606 - 607) und IFB 95-3-411 - 412.
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- [2]
- Der Dom zu Augsburg / Denis A. Chevalley. Mit Beiträgen von Heide
Werner-Clementschitsch und Martin Mannewitz ... - München :
Oldenbourg, 1995. - XI, 563 S. ; 31 cm. - (Die Kunstdenkmäler von
Bayern : N.F. ; 1). - ISBN 3-486-55960-5 : DM 148.00 [2701]. - Rez.:
IFB 95-3-411.
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