Tele-Info
http://www.teleinfo.de/abfragen/bin/neuabfrage.pl
Der Dienst Tele-Info wird vom Tele-Info Verlag in Garbsen betrieben.
Außer dieser Datenbank bietet der Verlag verschiedene CD-ROM-Produkte
(Telefonverzeichnisse, Hotelführer, Stadtpläne etc.) an. Wenn der
Einstieg über die Adresse des Anbieters http://www.teleinfo.de
erfolgt, dürfte für den auskunftshungrigen Nutzer zunächst einmal
Verwirrung entstehen. Denn unter den ganzen Werbebannern und Links zu
diversen Gewinnspiel- und Sexanbietern die Telefonauskunft zu finden,
gestaltet sich nicht gerade einfach. Allen, die diesen Weg gehen
wollen, sei geraten, auf der ersten Seite das Bild des Telefonhörers
anzuwählen und auf der zweiten Seite das Wort Suchmaske. Hat man die
entscheidende Seite dann endlich erreicht, wird man auch auf dieser
permanent von drei Werbebannern belästigt. Die Suchmaske bietet
verschiedene Eingabemöglichkeiten. An oberster Stelle steht der Name
(gemeint ist Nachname), dann folgt die Postleitzahl, der Ort, die
Straße, die Hausnummer, jetzt erst der Vorname, der Beruf und die
Branche. Unterhalb dieser Felder folgen drei Kombinationsfelder. Das
erste ermöglicht, die Suche nur auf Firmen einzugrenzen. Das zweite
Kombinationsfeld ermöglicht eine Unterscheidung zwischen "keine
Mehrwortnamen" und "nur Mehrwortnamen". Das dritte Kombinationsfeld
bietet die Möglichkeit, nach "exakten Namen" oder "ähnlichen Namen" zu
suchen. Die Suchmaske bietet leider keine Hilfe zur Erläuterung der
diversen Begriffe und Funktionalitäten. Hierzu muß der Anwender eine
Seite zurückgehen und den kleinen, unauffälligen Hinweis Hilfe
anklicken. Diese gibt zumindest darüber Aufschluß, daß
Trunkierungszeichen (* oder %) verwendet werden dürfen, daß es sich
bei der Option ähnliche Namen um eine Phonetiksuche handelt und daß es
gewisse Einschränkungen bezüglich der Kombination verschiedener Felder
gibt.[1] Was genau unter Mehrwortnamen verstanden wird, ist leider nicht
erklärt. Nach Eingabe der Suchbegriffe in die Maske und Aktivierung
der Suche über Anfrage starten, liefert der Dienst eine Antwortseite
auf der die Anzahl der Treffer angegeben ist. Außerdem erscheint
nochmals die Suchmaske, um etwaige Veränderungen vornehmen zu können.
Wurde z.B. zur Suche ein Ort angegeben, dessen Name in Deutschland
mehrfach vorhanden ist oder war,[2] so wird dem Anwender eine
Auswahlliste angeboten. Um schließlich die vollständigen Daten sehen
zu können, muß ein weiteres Mal Anfrage starten aktiviert werden. Um
Tele-Info richtig testen zu können, wurde versucht, zu 14 beliebigen
Namen[3] aus der aktuellen Printausgabe des Telefonbuchs für Stuttgart
die zugehörigen Telefonnummern über die Datenbank herauszufinden.
Hierbei wurden alle denkbaren Kombinationsmöglichkeiten ausprobiert.
Von diesen 14 Telefonnummern waren nur 7 aufzufinden. Insgesamt
gesehen genügt Tele-Info weder inhaltlichen Ansprüchen noch bietet der
Dienst einen sehr großen Suchkomfort. Durch die zu vielen
verschiedenen Möglichkeiten ist die Suchmaske unübersichtlich und
verwirrend. Der Weg, um an die gewünschte Telefonnummer zu gelangen,
ist sowohl viel zu umständlich als auch zeitraubend und das
Suchergebnis wirkt mehr oder weniger zufällig.
D-Info
http://www.d-info.de/suche fest.phtml?s=d
Die Mannheimer Firma TopWare, bekannt aus diversen
Rechtsstreitigkeiten mit der Deutschen Telekom, bietet ihren als
CD-ROM bekannt gewordenen Dienst D-Info[4] kostenlos und aktuell im
World Wide Web an. Wer über http://www.d-info.de einsteigt, dem wird
gleich am Anfang der Seite der Link zum Telefon-Server offeriert. Auf
der darauf folgenden Seite kann zwischen einer deutschen, englischen,
italienischen oder niederländischen Suchmaske gewählt werden.
Attraktiv ist auch, daß Anwender, die auf Graphiken verzichten wollen,
eine ebenso gute Textversion wählen können, die die Downloadzeit um
einiges verringert. Auf das obligatorische Werbebanner kann aber auch
diese Version nicht verzichten. Ansonsten wird eine übersichtliche
Suchmaske geboten. Name (Nachname) und Vorname bilden das erste
Eingabefeld. Darunter folgen Straße, Postleitzahl, Ort, Vorwahl und
Telefonnummer. Zu jedem Suchfeld kann der Anwender zusätzlich
entscheiden, ob seine Suchanfrage genau oder nur fast zutreffen soll.
Weiterhin kann zwischen der Anzeige von 10, 25, 35 und 50 Datensätzen
je Seite gewählt werden. Der Suchende kann daraufhin per Mausklick
entscheiden, ob seine Suchanfrage auf das deutsche, das
österreichische, das italienische oder das niederländische Telefonbuch
angewendet werden soll. Unklarheit besteht darüber, in welcher
Ansetzung ein Personenname in das vorgesehene Feld eingegeben wird.
Aufschluß darüber gibt die Hilfe, welche direkt von der Suchmaske aus
angesteuert werden kann. Personennamen werden in der Form
Nachname Vorname, getrennt durch ein Leerzeichen, eingegeben. Hier ist
auch näher erläutert, daß mit der Auswahl der Funktion fast eine
variable Rechtstrunkierung vorgenommen wird. Grundsätzlich reicht ein
Suchkriterium aus, um eine Suchanfrage in der Datenbank durchzuführen.
Ansonsten lassen sich alle Felder beliebig miteinander kombinieren.
Anfragen nach unvollständigen Telefonnummern, sind genauso möglich,
wie alle eingetragenen Telefonnummern eines bestimmten Hauses, einer
bestimmten Straße oder eines bestimmten Postleitzahlenbezirks
herauszufinden. Diese Suchvarianten sind natürlich äußerst
nutzerfreundlich, unter Gesichtspunkten des Datenschutzes allerdings
mehr als bedenklich. Nach Eingabe der Suchaspekte und Aktivierung der
Suche, erfolgt nach einer relativ kurzen Antwortzeit eine Auflistung
der gefundenen Datensätze in Tabellenform. Enthält das Ergebnis sehr
viele Treffer, so läßt es sich über die Option Suche weiter
Einschränken präzisieren. Was D-Info nicht bietet, ist jegliche Form
der Verweisung. Geben Sie den Namen eines Stadtteils z.B. Feuerbach
für Stuttgart - Feuerbach in das Feld Ort ein, so meldet das System 0
Treffer, obwohl die gesuchte Person unter Stuttgart vorhanden ist.
Inhaltlich scheint D-Info ebenfalls nicht vollständig zu sein. Die
Überprüfung derselben 14 Namen wie bei Tele-Info ergab 3 fehlende
Eintragungen. D-Info bietet insgesamt gesehen den großen Pluspunkt der
Nutzerfreundlichkeit. Ohne viele Schnörkel gelangt der Nutzer ans Ziel
seiner Wünsche. Die Suchmaske ist für jedermann verständlich und
bedarf kaum einer weiteren Erklärung. Auch wenn das Bild durch die
inhaltlichen Mängel etwas getrübt wird, dürfte der Anwender bei ca. 90
% seiner gewöhnlichen Suchanfragen zufrieden sein.
Zu Jahresanfang 1998 hat die Firma Topware ihren Internetauftritt
komplett neu gestaltet. D-Info kommt in diesem Angebot vorläufig nicht
mehr vor. Unter der oben angegebenen WWW-Adresse erhält man nur noch
die Auskunft "File not found".
Teleauskunft
http://www01.teleauskunft.de/cgi-bin/tron.cgi
Teleauskunft ist der offizielle Telefonauskunftsdienst[5] der Deutschen
Telekom im Internet. Herausgeber und Verleger ist die Deutsche Telekom
Medien GmbH und Partnerverlage in Frankfurt. Die Daten fürs Internet
werden von Rechenzentren in Frankfurt, Essen und Nürnberg
bereitgestellt. Die Deutsche Telekom bietet unter
http://www.teleauskunft.de die aktuelle Ausgabe des "weißen"
Telefonbuchs, die aktuelle Ausgabe der Gelben Seiten, einen
E-Mail-Adressen-Service und eine Test-Version der örtlichen
Telefonbücher. Alle Seiten des Angebots sind in Frames unterteilt. Auf
der Eingangsseite kann sich der Auskunftssuchende das gewünschte
Verzeichnis in den Sprachen Deutsch, Englisch oder Französisch wählen.
Die Wahl deutsch ist für deutschsprachige Anwender hinfällig, da das
Angebot sowieso standardgemäß in deutsch angeboten wird. Die wohl
normale Werbebelästigung bleibt dem Anwender übrigens auch bei der
Deutschen Telekom nicht erspart. Nach Anwahl des Links Telefonbuch /
ETB (ETB = elektronisches Telefonbuch) im linken Frame, öffnet sich
die Suchmaske. Diese sieht die folgenden Eingabefelder vor: Name
(Nachname Vorname), Ort, Postleitzahl, Vorname, Vorwahl, Straße. Zur
Eingrenzung bzw. Erweiterung des Suchergebnisses können zusätzliche
Einstellungen vorgenommen werden. Der Anwender kann zwischen Standard,
Nahbereich; Ähnliche Namen; Ähnliche Namen im Nahbereich und
Mehrwortnamen wählen. Welche Bedeutung diesen Begriffen zukommt, ist
der Hilfe zu entnehmen, die im linken Frame permanent zur Verfügung
steht.[6] Eine weitere Option ermöglicht, die Anzahl der Einträge pro
Seite auf 10, 20 oder 50 festzulegen. Wenn eine Suchanfrage ohne
Ortsangabe eingegeben wird, findet eine bundesweite Suche nach dem
Teilnehmer statt. Das Suchergebnis wird dem Anwender gleich auf der
Folgeseite präsentiert. Problematisch kann die Suche mit Ortsangabe
werden. Ist ein Ortsname mehrfach vorhanden bzw. besteht eine
Verweisung auf diesen, so wird der Ergebnisliste zunächst eine
Ortsliste vorgeschaltet. Sucht man z.B. die Telefonnummer eines
Bekannten in München, erhält man nach der Sucheingabe eine
Auswahlliste mit sieben Orten.[7] Von dieser Auswahlliste muß man
wiederum den gewünschten Ort anwählen um zur Ergebnisseite zu
gelangen. Vom Prinzip her gar keine schlechte Idee. Lästig wird die
Sache nur dann, wenn es zur Suche gar keine Eintragung gibt, man aber
in Unkenntnis dieser Tatsache die automatisch gelieferte Ortsliste
trotzdem durchkämmt, was schnell zur Geduldsprobe wird, da die
Telekom-Seiten aufgrund ihrer graphiklastigen Frames nicht gerade
schnell sind. Da hilft leider auch nicht die intelligente Idee, mit
dem Ort vielleicht auch dessen evtl. bekannte Vorwahl anzugeben.
Richtig ärgerlich wird es aber dann, wenn der "Telekom-Neuling"
versucht während seines Suchvorgangs mit der gewohnten Back-Funktion
seines Browsers, eine Seite zurückzublättern. Statt seiner Datenmaske
oder seines letzten Ergebnisses erhält er einfach die traurige
Fehlermeldung "Data Missing" und er kann, es ist kein Scherz, nochmals
vollkommen von vorne anfangen. Der "Telekom-Erfahrene" weiß natürlich,
daß er nur die Navigationsmöglichkeiten, die innerhalb des Frames
angegeben sind, benutzen darf. Genauso unbefriedigend ist die
Tatsache, daß der Anwender unter Umständen, aus unerfindlichen
Gründen, nach Absenden einer Suchanfrage vom System wieder auf die
erste Seite zurückgeworfen wird. Eine "Sucherleichterung", die zum
Glück nicht mit der Suchmaske angezeigt wird, sondern nur der Hilfe
entnommen werden kann, ist die Verwendung von Stichwörtern. Aus einer
relativ willkürlichen Stichwortliste kann der Anwender eines auswählen
und in Verbindung mit seinem gesuchten Eigennamen in die Suchmaske
eingeben. Da weder alle genannten Stichwörter verwendet werden können,
noch alle Stichwörter in allen Orten abrufbar sind, ist dieses Angebot
relativ unsinnig. Könnte man technische Mängel evtl. noch nachsehen,
lassen sich inhaltliche kaum rechtfertigen. Von denselben 14
Telefonnummern, wie bei den beiden anderen Diensten, waren nur 11
aufzufinden. Da von der Telekom keinerlei Aussage über die Datenbasis
gemacht wird, muß der Anwender annehmen können, die aktuellen
deutschen Telefonverzeichnisse online vorzufinden. Dieses scheint aber
so nicht ganz zu stimmen (es sei denn, Kunden hätten von der
Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Bekanntgabe ihrer Nummer nur in
^er Printausgabe des Telefonbuchs, nicht aber in den elektronischen
Verzeichnissen zu gestatten).
Die Telefonauskunft der Deutschen Telekom ist insgesamt kein
sonderlich benutzerfreundliches Auskunftsmittel. Das Laden der
Web-Seiten dauert aufgrund schlecht angewendeter Frametechnik viel zu
lange. Schade, daß der Anwender keine Alternativmöglichkeit ohne
Frames angeboten bekommt. Die Suchmaske ist für den gelegentlichen
Anwender immer noch zu unverständlich. Inhaltlich dürfte die
Telefonauskunft trotz einiger Lücken dennoch die verläßlichste Quelle
sein, was ihr aber dank technischer Pannen nicht gerade zu Popularität
verhilft.
Keines der hier aufgeführten Internetangebote kann den Ansprüchen
eines guten nationalen Telefonauskunftsdienstes genügen. Alle drei
Dienste weisen inhaltliche Mängel auf. Im Punkt Nutzerfreundlichkeit
kann lediglich D-Info ein einigermaßen attraktives Angebot bieten.
Tele-Info ist sowohl zu umständlich als auch zu sehr von Werbung
belastet und die Telefonauskunft der Telekom grenzt an einer Zumutung.
Für den Auskunftsdienst in Bibliotheken könnte deswegen für schnelle
Recherchen D-Info und für ganz seltene Fälle das Telekom-Angebot
eingesetzt werden. Voraussetzung ist natürlich, daß es zu keiner
Kollision mit dem Datenschutz kommt. In Baden-Württemberg ist z.B. der
Einsatz der CD-ROM-Ausgabe von D-Info in Behörden und anderen
öffentlichen Stellen aufgrund ministerieller Erlasse verboten.[8] Obwohl
hierbei das Internetangebot von D-Info nicht erwähnt wurde, bleibt die
Legalität der Benutzung fraglich.
Roland Herrmann
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