Kuner spricht in seiner Einführung Juristen direkt an und beschreibt
Nutzungsmöglichkeiten des Internet speziell für diese Zielgruppe. Als
ein Schwerpunkt werden die Möglichkeiten der juristischen
Kommunikation im Internet aufgezeigt, z.B. Diskussionslisten,
Marketing-Möglichkeiten, weltweite Kommunikation mit Kollegen und
Mandanten und die Einrichtung einer Homepage oder eines Intranet. Die
Auswahl der im dritten Kapitel verzeichneten Internetquellen ist im
wesentlichen auf die Bedürfnisse deutscher Juristen zugeschnitten. Es
werden jedoch wesentlich mehr ausländische Informationsquellen
aufgeführt als bei der Konkurrenz. Die Quellen sind gut und
übersichtlich gegliedert. Nach Suchdiensten und
Fachinformationsverzeichnissen folgen erst deutsche Datenquellen (u.a.
Gesetze, Gerichte, Rechtssprechung, Fakultäten, Pressemitteilungen,
Rechtszeitschriften und Anwälte) dann internationale Quellen. Im
Unterschied zur Konkurrenz wird nicht jede Informationsquelle einzeln
annotiert, dennoch finden sich wertvolle Hinweise auf Art und Inhalt
der Quellen nach den Überschriften der einzelnen Kategorien. Eine
Besonderheit zeichnet diese Ressourcensammlung aus: Sie befindet sich
auf der Homepage des Beck-Verlags und wird dort lt. Verfasser ständig
aktualisiert. Das ist angesichts der rasenden Entwicklung des Internet
und der sich ändernden Adressen von großem Vorteil. Umso bedauerlicher
ist es daher, daß sich ausgerechnet die Adresse der Liste selbst
bereits geändert hat.[2] Den Abschluß des Bandes bilden ein Glossar, ein
ausgewähltes Schriftenverzeichnis und zwei Register: 1. der
juristischen Informationen im Internet und 2. der Stichwörter. Beide
hätte man allerdings zu einem ausführlicheren Register zusammenfassen
können.
Der erste Teil des vorliegenden Titels wird weitere Juristen und
juristisch Interessierte vom Nutzen des Internet überzeugen. In der
gedruckten Sammlung der Rechtsquellen werden auch mit dem Internet
bereits vertrautere Juristen noch Anregungen finden. Sie bietet die
Vorteile der Kommentierung und der besseren Übersichtlichkeit. Dennoch
werden sich manche mit einem bookmark auf Kuners Liste begnügen. Die
beschriebenen Unterschiede zwischen beiden konkurrierenden Werken
rechtfertigen eine eher komplementäre als substitutive Nutzung. So
bleibt nur zu wünschen, daß sich die Konkurrenz dieser beiden gut
gemachten Einführungen belebend auf das Geschäft auswirkt.
Barbara Wild
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