Der Zusatz zum Sachtitel läßt bereits die Gliederung des Bandes
erkennen, wenn man die beiden eingangs genannten Begriffe -
Amtsbezeichnungen und Ränge - zusammenfaßt, deren Auflistung den
ersten, von Heinz Boberach bearbeiteten Teil (S. 9 - 64) ausmacht, der
sich in folgende Abschnitte gliedert: 1. Beamte in Spitzenstellungen,
Generale und vergleichbare Ränge (bei der Aufzählung der weiteren
Abschnitte bleiben aus Platzersparnis die jeweiligen militärischen
Ränge unerwähnt); Beamte im 2. höheren, 3. gehobenen, 4. mittleren und
5. einfachen Dienst, gefolgt von einer Tabelle für die End- und
Anfangsgehälter nach Besoldungsgruppen; ein eigenes alphabetisches
Register der Amtsbezeichnungen und Ränge, das von Abgabenrevisoren bis
Zweite Vorstandsbeamte der Reichsbank reicht, erschließt diesen Teil.
Berücksichtigt werden ausschließlich echte Amtsbezeichnungen und
Ränge, die ihre Entsprechung in der Besoldungstabelle haben, während
man Funktionsbezeichnungen wie Blockwart vergeblich sucht, ebenso wie
reine Titel, wie den des Reichslandschaftsanwalts des
Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen Fritz Todt, der Alwin
Seifert 1940 zu seinem 50. Geburtstag verliehen wurde (der
Reichsarbeitsführer, der an zweiter Stelle in der Gehaltstabelle
stand, ist dagegen berücksichtigt) oder den 1939 an Heinrich Friedrich
Wiepking-Jürgens[1] verliehenen Titel eines Reichskommissars für die
Festigung deutschen Volkstums in den eingegliederten Ostgebieten für
Fragen der Landschaftsgestaltung (wohingegen der an Stelle 7 in der
Gehaltstabelle stehende Reichkommissar für die Berliner Börse
vorkommt).
Der gleichfalls mit eigenem Inhaltsverzeichnis und Register
ausgestattete und ebenfalls von Heinz Boberach bearbeitete und
zusätzlich mit Kartenskizzen ausgestattete zweite Teil behandelt die
Verwaltungsgliederung des Deutschen Reiches und der angegliederten
besetzten Gebiete nach dem Stand vom Sommer 1942 (S. 65 - 246). Die
Gliederung erfolgt in die Abschnitte 1. Allgemeine Verwaltung (Länder,
Reichsgaue, Angegliederte Gebiete und Besetzte Gebiete); 2.
Reichsverwaltung und Polizei (Wehrkreise, Rüstungsinspektionen,
Luftgaue und Staatliche Polizeibehörden und Dienststellen des
Sicherheitsdienstes); 3. NSDAP und Gliederungen (von den Gauen bis hin
zum Reichsarbeitsdienst); 4. Ordentliche Gerichtsbarkeit und
Sondergerichtsbarkeit in Strafsachen; 5. Wirtschafts- und
Finanzverwaltung; dazu ein Anhang mit der kirchlichen Gliederung des
Reichsgebiets (unterteilt nach Evangelischer und Katholischer
Kirche).
Teil 3 besteht aus einer Liste von Abkürzungen der NS-Zeit (S. 247
- 364). Teil 4 (S. 365 - 416) enthält nichtmilitärische
Tarnbezeichnungen[2] der NS-Zeit, mit eigenen Orts- bzw.
Territorien-Registern.
Dieses auf Grund der archivalischen Überlieferung zusammengestellte
Handbuch wird aber nicht nur wiederum zum Studium neuer (vor allem der
erst seit der deutschen Vereinigung zugänglich gewordenen) Akten
dienen, sondern seinen Nutzen auch für weitere Kreise außerhalb der
Spezialisten haben, die an den "täglichen Lebens- und
Erlebnisbedingungen der Menschen unter ... der totalitären Diktatur"
(S. 5) interessiert sind, wie man sie z.B. in den Tagebüchern eines
Victor Klemperer nachlesen kann.
Klaus Schreiber
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