"für die Auswahl
der Stichwörter ... in erster Linie der Österreichbezug entscheidend"
(alle Zitate aus dem Vorwort bzw. der Benutzungsanleitung, Bd. 1, S.
VII - X). Wie sich die im Vorwort genannte Zahl von ca. 13.000
Artikeln auf einzelne Artikelarten verteilt, erfährt man leider nicht.
Nach ihrer Zahl dürften biographische Artikel an der Spitze stehen,
gefolgt von Geographica und den Sachartikeln; zahlreich sind auch
Artikel für Körperschaften (darunter viele Firmen) und für
Publikationen (z.B. Titel von Zeitschriften und Zeitungen, aber etwa
auch die Neue österreichische Biographie[3]). Bei den Personenartikeln
werden nicht nur geborene Österreicher berücksichtigt, einschließlich
solcher, die vorwiegend im Ausland gewirkt haben, sondern auch
Ausländer, die "in Österreich eine bedeutende Wirkung entfaltet
haben"; von den Personen aus den Ländern der Habsburgermonarchie
"wurden insbesondere deutschsprachige Persönlichkeiten
... berücksichtigt." Zwar sind Personen aller Epochen mit Artikeln
vertreten, doch liegt, was auch die zahlreichen Artikel über Firmen
belegen, ein Schwerpunkt bei Personen des 20. Jahrhunderts,
einschließlich noch lebender, da es "eine der Aufgaben des
vorliegenden Lexikons (ist), das 20. Jahrhundert ... besonders in den
Vordergrund zu stellen" und überhaupt Österreich "aus dem Blickwinkel
der letzten Jahre darzustellen". Die Artikel sind überwiegend kurz und
ihr Umfang steht i.a. in rechter Relation zur Bedeutung von Person
oder Sache; nur herausragende Personen erhalten längere Artikel
(Beethoven 2 Spalten), ebenso wie zentrale Sachbegriffe. Die
Bundesländer sind selbstverständlich mit langen Übersichtsartikeln
vertreten. Die Mehrzahl der Artikel schließt mit Literaturangaben
(eine oder auch mehrere Monographien, bei Autoren getrennt nach Werken
und Sekundärliteratur). Die schwarzweiße und farbige Bebilderung
überwiegend im Kleinformat ist angemessen und von guter Qualität. Dazu
kommen Tabellen sowie Landkarten und Stadtpläne bei den Artikeln
selbst, ferner ein eigener Kartenteil am Schluß von Band 2. Diesem
geht eine chronologische Übersicht über die Österreichischen Staats-
und Bundesregierungen seit 1918 voran. Eine nach Schlagwörtern
geordnete Bibliographie von Nachschlagewerken und wichtigen
Monographien steht am Beginn von Bd. 1.
Insgesamt eine aktuelle und nützliche Nationalenzyklopädie, die
selbstverständlich in jeden Lesesaal gehört, wo sie die Ausgabe von
1966/67 ersetzt.
Klaus Schreiber
- [1]
- Schweizer Lexikon : in sechs Bänden. - Luzern : Verlag Schweizer
Lexikon. - Bd. 1 - 6. - 26 cm. - Bd. 1 - 2 u.d.T.: Schweizer Lexikon
91. - ISBN 3-9520144 (falsch) : Fr. 1595.00. - (Verlag Schweizer
Lexikon Mengis + Ziehr, Winkelbühl 3, CH-6043 Adligenswil) [1801].
- Rez.: IFB 95-1-140.
(zurück)
- [2]
- Österreich-Lexikon / Hrsg. Richard Bamberger und Franz Maier-Bruck.
- Wien : Österreichischer Bundesverlag. - 1 (1966) - 2 (1967). - 1320
S. : zahlr. Ill.
(zurück)
- [3]
- Dagegen fehlt ein Eintrag für das Österreichische biographische
Lexikon; der Vorläufer von beiden wird im Artikel Wurzbach erwähnt.
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