Vor allem die Anschaulichkeit ist eine der Stärken dieser Publikation. Zahlreiche Screen-Shots und Graphiken erklären und dokumentieren geschickt das Vokabular. So kann die bildliche Darstellung der wichtigsten Suchdienste, der Oberfläche von Compuserve, eines Counters oder der ASCII- bzw. ANSI-Zeichensatz-Tabelle einiges zum besseren Verständnis der Erläuterungen beitragen. Einzig die doppelten Screen-Shots der Homepages von BILD online und Computer BILD riechen ein bißchen nach Werbung. Der Aufbau des Lexikons ist sehr übersichtlich. Die Stichwörter und die zugehörigen Artikel sind einspaltig gesetzt; hinter dem fettgedruckten Stichwort steht häufig in eckigen Klammern die Übersetzung eines Begriffs oder die Auflösung eines Akronyms bzw. die zugehörigen WWW-Adressen. Leider wurde dieses Konzept nicht konsequent durchgehalten. Bei vielen Einträgen wird die Übersetzung oder die WWW-Adresse einfach im Stichwortartikel genannt. Weiterhin werden im Artikel Befehle aus Programmenüs kursiv gedruckt und Tastenkombinationen anschaulich dargestellt.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Publikation liegen bei Begriffen aus dem Internetalltag. So werden Content Provider wie z.B. Amazon.com, Bank 24 , My World, shareware.com, Internet-Suchdienste wie z.B. Yahoo, Hotbot, Dino-Online, Internetsoftware wie z.B. Hotdog, HoTMetal, Shockwave oder Internetzeitschriften wie z.B. internet world, Wired, TV today online, Internet Professionell sehr ausführlich besprochen. Erfreulich ist die große Aktualität, die sich in der Berücksichtigung von Begriffen wie Push-Technologie, XML, Real-Video oder Spam manifestiert. Vollständigkeit wird allerdings nicht erreicht, denn gleichwertige Begriffe wie Content-Management, Extranet, Ad-Click oder Relaunch fehlen. Das Buch ist insgesamt sehr anwenderorientiert geschrieben. Inhaltliche Schwächen offenbaren sich besonders, wenn es um technische Details geht. Die Artikel Mail-Server,[1] Router,[2] Domain,[3] Java-Applet[4]http[6] ist auch in diesem Lexikon falsch.
Die Verweisungen innerhalb der Lexikonartikel sind angemessen eingesetzt und führen nicht ins Leere. In der Regel wird auch von der ausgeschriebenen Schreibweise auf das geläufigere Akronym verwiesen. Leider nicht immer, denn die Auflösungen z.B. von DNS, GIF, SLIP oder ISDN fehlen.
Das Internet-Lexikon von dtv bietet dem Internet-Neuling und dem sporadischen Internetnutzer ein gut verständliches, aktuelles und inhaltlich ausgewogenes Nachschlagewerk. Die Bedürfnisse des Internet-Profis werden durch Schwachstellen im Detail nicht ganz erfüllt. Jedoch kann das Buch auch für diese Nutzergruppe noch einiges Neue und Aufschlußreiche bieten. Insgesamt ein hilfreiches Informationsmittel zu einem fairen Preis.
Roland Herrmann