Der Hauptteil verzeichnet die laufenden Nationalbibliographien im Länderalphabet mit einem Anhang über regionale Bibliographien, also solche für Gruppen verwandter Länder, die z.T. über keine Nationalbibliographien verfügen (hier sind die weiterhin unentbehrlichen Accessions lists der Library of Congress ebenso verzeichnet, wie Verzeichnisse für die arabischen Staaten oder - besonders vielfältig - den karibischen Raum).
Die Zahl der Nationen mit laufenden Nationalbibliographien (einschließlich Verzeichnissen, die, ohne Nationalbibliographien i.e.S. zu sein, als Ersatz dienen können) hat beträchtlich zugenommen, ohne daß die Zahl der jetzt genannten 181 Länder mit 133 Nationalbibliographien noch zum Vergleich mit der damals genannten Zahl von 160 berücksichtigten Nationen und 108 Bibliographien taugte, da die neue höhere Zahl nur zum Teil aus der Neueinrichtung von Nationalbibliographien herrührt: die Steigerung beruht primär auf neu entstandenen Nationen, unter denen die durch Aufspaltung (Sowjetunion, Jugoslawien etc.) entstandenen besonders zu Buche schlagen. Für 47 Nationen konnte keine eigene Nationalbibliographie ermittelt werden; sie sind im Hauptteil mit einer entsprechenden Notiz aufgeführt. Dagegen sind die 46 Nationen, deren Produktion (zumindest teilweise) in den genannten regionalen Bibliographien oder in denen anderer Nationen mit berücksichtigt sind, leider nur im Inhaltsverzeichnis mit einem entsprechenden Hinweis verzeichnet.
Die jetzt wesentlich übersichtlicher präsentierten Angaben zu den einzelnen Nationalbibliographien lassen keine Wünsche offen und werden nach folgendem Schema dargeboten: Titel; Bearbeiter; Inhalt (ausführlich: verzeichnetes Material nach Schriftengattungen und Herkunft); Gliederung der Hefte/Bände; Regelwerk (Formal- und Sachkatalogisierung); Elemente einer Titelaufnahme; Anlage; Register; Bemerkungen (ausführlich: Titel und Erscheinungsverlauf der Vorgänger der heutigen Nationalbibliographie sowie Titel und Inhalt der Nebenreihen); Neuestes geprüftes Heft mit Angaben zur Aktualität der verzeichneten Titel; Automatisierung; Angebotsformen; Geltende Pflichtexemplargesetze (mit Datum und z.T. Fundstelle im Amtsblatt); Bezugsquelle; Ausgewählte Sekundärliteratur; Name der Kontaktperson (meist in der Nationalbibliothek), die den Artikel geprüft hat. Die Aktualität der Angaben ist nach Stichproben zu schließen sehr hoch.
Beigaben: eine titelreiche Auswahlbibliographie (S. 446 - 483),
gegliedert in einen allgemeinen Teil und Abschnitte für die
Kontinente, innerhalb nach Nationen. Sie berücksichtigt natürlich
primär die offiziellen Verlautbarungen der Nationalbibliotheken, die
z.T. ja die einzigen Äußerungen zum Thema darstellen; wenn jedoch
Stimmen von außen vorliegen, zumal kritische, sollten diese hier nicht
fehlen und hier hätte die Autorin in IFB manches Verzeichnenswerte
finden können.[2]
Ganz zum Schluß sind die Pariser Empfehlungen des Internationalen
Kongresses der Unesco über die Nationalbibliographien vom September
1977 zu Recht erneut abgedruckt, da sie einen Markstein in der neueren
Geschichte der Nationalbibliographien darstellen. Man wird sehen, ob
der für Ende 1998 in Kopenhagen anberaumten Folgeveranstaltung
International Conference on National Bibliographic Services dieselbe
lang anhaltende Wirkung beschieden sein wird. Als Nachweis über das
Erreichte, stellt die vorliegende Bibliographie eine vorzügliche Basis
für die Weiterentwicklung der nationalbibliographischen Kontrolle
dar.
Klaus Schreiber
Zurück an den Bildanfang