Die Einleitung (S. 9 - 39) von Wolfgang Müller, dem Leiter der
Abteilung für Handschriften, Nachlässe und Alte Drucke der
Universitätsbibliothek, gibt unter Zitierung von persönlichen
Zeugnissen und der Sekundärliteratur (diese ist auf S. 38 - 39
zusammengestellt) einen knappen Überblick u.a. über Leben und Werk[2]
sowie insbesondere über die Bibliothek Maassens und ihre Schicksale
bis zur Katalogisierung in den 80er Jahren. Es folgt ein durch ein
Register erschlossenes Verzeichnis des gleichfalls an die
Universitätsbibliothek München gelangten Nachlasses durch Christina
Töpelmann. Eingeleitet durch ein Verzeichnis der abgekürzt zitierten
Titel macht den Rest von Bd. 1 und den gesamten Bd. 2 der
alphabetische Katalog der Sammlung mit insgesamt 4963 durchnumerierten
Eintragungen aus. Daß die Titelaufnahmen aus dem Verbundkatalog
stammen, sieht man z.B. an den nicht getilgten Nichtsortierzeichen und
an den durch RAK-WB (damals) geforderten Abkürzungen im Zusatz und bei
zweiten Vornamen (daher sind die 131 Titel von E.T.A. Hoffmann unter
Hoffmann, Ernst T. eingetragen). Immerhin wurden alle vorkommenden
Orte und Verlage berücksichtigt und auch die Angaben zum Umfang gehen
über das vom Regelwerk geforderte Minimum hinaus; daß dagegen die
Formatangabe fehlt, ist bei einem Katalog, der mehr als dem bloßen
Titelnachweis dienen soll, ausgesprochen bedauerlich. Dafür werden in
Fußnoten exemplarspezifische Angaben mitgeteilt: Zustand, Widmungen
und Vorbesitzer, Exlibris und Stempel (unter Hinweis auf die laufende
Nummer der in der Einleitung beschriebenen und abgebildeten Exlibris[3]
bzw. der dort beschriebenen Stempel, die man ruhig gleichfalls hätte
abbilden können), handschriftliche Eintragungen u.ä.; letztere werden
in einem Register (Bd. 2, S. 757 - 789) zusammen mit den Namen der
Vorbesitzer erschlossen. Angegeben ist ferner die Signatur weiterer
Exemplare im sonstigen Bestand der Universitätsbibliothek sowie
Fundstellen in allgemeinen und speziellen Bibliographien und
Katalogen. Den Abschluß der Aufnahme bildet die Signatur der nicht
nach Formaten getrennten Sonderaufstellung der Bibliothek: Maassen
(mit einer Nummer). Außer den beiden erwähnten Spezialregistern gibt
es ein kombiniertes Personen- und Sachtitelregister, das Mitverfasser
und sonstige beteiligte Personen (ohne Markierung ihrer Funktion;
zumindest den Nachweis der Illustratoren könnte man im Katalog einer
bibliophilen Sammlung wohl erwarten) verzeichnet, dazu abweichende
Titel, solche enthaltener Werke sowie der Einheitssachtitel, nicht
jedoch der Titel von Verfasserwerken. Was die im Vorwort betonte
Seltenheit vieler Drucke betrifft, so wird man diese vielleicht neu
bewerten müssen, wenn einmal die Bayerische Staatsbibliothek alle
(auch die Sonder-) Bestände in den Verbund eingebracht haben wird. Daß
der Verlag K. G. Saur zur Herstellung der Mikrofiches für seine
Bibliothek der deutschen Literatur[4] "eine nennenswerte Anzahl von
Bänden" (Bd. 1, S. 37) benutzt hat, ist noch kein Beweis für die
Seltenheit, sondern zunächst nur dafür, daß die Universitätsbibliothek
einen Bestand bereits im Verbund katalogisiert hat, dessen
hauptsächliche Erscheinungsjahre in eine Periode fallen, die andere
Bibliotheken noch nicht bearbeitet haben.
Noch ein Wort zu dem neuen Verlag, der hier nach Ausweis der ISBN
seine erste Publikation vorlegt. Der Inhaber, der dem Rezensenten
bisher als Bearbeiter von zwei neueren Biographischen Archiven des
K.-G.-Saur-Verlages bekannt ist, kündigt als nächste Publikation ein
eigenes Werk an, nämlich ein Personenregister zum Holzmann/Bohatta.[5]
Man darf also auf weitere interessante Publikationen aus dem
Bibliographischen Büro gespannt sein.
Klaus Schreiber
Zurück an den Bildanfang