Nach einer kurzen Skizze der Familie Schwabe und der unmittelbaren Vorfahren der heutigen Besitzer durch den Verleger folgt in der Einleitung durch den Autor ein Abriß der Druckerei- und Verlagsgeschichte unter Verwendung von bisher teils unveröffentlichten Dokumenten. Es schließt sich eine Dokumentation der Verlagsgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts an, die neben der Abbildung der Dokumente selbst die handschriftlichen Texte in transkribierter, gedruckter Form wiedergibt. Es folgen Stammbäume zur Verdeutlichung der Verlagsgeschichte.
Neun Zehntel des Werkes nimmt der Katalogteil ein, der in Aufbau und
Umfang der Ausstellung folgt.[1] Hier nun werden die einzelnen Drucke
beschrieben, wobei Hieronymus sich chronologisch an "die Produktion
der verschiedenen Offizinen der Petri und ihrer Nachfolger" hält,
obwohl letztere "aus Zeit- und Raumgründen eher nur symbolisch
vertreten sind" (Einleitung, S. E60).
Von der chronologischen Darstellung wurde abgewichen, um die Werke
eines Autors oder aufeinanderfolgende Auflagen eines Werkes und seiner
Übersetzungen zu beschreiben. Bei den 647 derart aufgenommenen
Drucken, die in einem "Kurztitelverzeichnis" quasi als Inhaltsangabe
des Katalogteils diesem vorangestellt sind, handelt es sich lediglich
um "gut die Hälfte der heute in Basel bekannten Produktion der
Petri/Henricpetri von ca. 1100 - 1150 Drucken", um "gut ein Sechstel
der Produktion der Petri und ihrer einander zeitlich zum Teil
beträchtlich überlappenden Nachfolgerfirmen ... von ca. 3750 Drucken
bis 1800" und um "etwa ein Achtel der Produktion bis zum Jahre 1900"
(Einleitung, S. E60).[2] Der älteste Titel stammt übrigens von 1496 (Nr.
1), der jüngste von 1842 (Nr. 438). Hieronymus setzt hier
offensichtlich weniger auf Vollständigkeit, denn auf eine zum Teil
minutiöse, gelegentlich allzu breite Darstellung des einzelnen
Druckes:[3]
Den ersten Teil jeder Beschreibung bilden die bibliographischen
Angaben: Titel nach Autopsie ohne Normierung der Verfasserangabe,
Druckort, Druckjahr, Format, Druckermarkennummer nach Heitz/Bernoulli[4]
und Buchschmuck.[5] Den zweiten Teil bilden Notizen zu Druckern,
Autoren, Widmungsträgern, Vorbesitzern u.a. Personen und
Institutionen, druck-, kunst-, wissenschafts- und sozialgeschichtliche
Erläuterungen sowie Inhaltsangaben und Zusammenfassungen von
lateinischen Vorworten und Widmungstexten. Dieser Teil spiegelt die
jahrelange, intensive Forschungsarbeit des Autors, der durch
zahlreiche Publikationen als Kenner der Baseler Druck- und
Verlagsgeschichte vor allem des 15. und 16. Jahrhunderts ausgewiesen
ist. Hier vor allem liegen die Stärke und das besondere Verdienst des
Werkes.
In den Anmerkungen zu den Beschreibungen finden sich dann
Sekundärliteratur und Quellennachweise, die zum Teil nicht in die
Auswahlbibliographie aufgenommen wurden. Für die Abkürzungen in den
Anmerkungen wäre ein eigenes Verzeichnis wünschenswert gewesen. So
müssen diese mühsam über die Auswahlbibliographie am Ende des zweiten
Bandes erschlossen werden, was nicht in jedem Fall eindeutig möglich
ist.[6] Fast jeder Beschreibung sind schwarz-weiße, gelegentlich auch
farbige Abbildungen beigegeben. Dabei handelt es sich um solche der
Titelseiten, der Besitzvermerke, ausgewählter Seiten mit
Holzschnitten, Bilderfolgen oder handschriftlicher Dokumente zum
jeweiligen Werk. Wünschenswert wäre die Angabe des Größenverhältnisses
von Abbildung und Original gewesen wie auch die Zuordnung von
Beschreibungstext und Abbildung der Benutzung entgegengekommen wäre,
da nur in seltenen Fällen eine Abbildungsunterschrift vorliegt.
Die Materialfülle beider Bände wird durch neun Register, die vom
Verfasser ausdrücklich als Auswahlregister (Einleitung, S. E70)
bezeichnet werden, erschlossen: 1. Chronologie der Drucke der
Offizinen Petri, Henricpetri und Nachfolger (hier werden nur die im
Katalog vorgestellten Drucke erfaßt); 2. Autoren und Titel (Petri- und
Henricpetridrucke im engeren Sinne, ohne Nachfolgefirmen, sind durch
Sternchen hervorgehoben); 3. Drucker, Verleger und Druckorte; 4.
Herausgeber, Übersetzer, Autoren von Widmungen und Vorreden, Autoren
kleinerer Geleitgedichte; 5. Adressaten von Widmungsbriefen; 6.
Illustratoren, Buchbinder; 7. Druckermarken der Offizinen Petri und
Henricpetri, denen auch mehrere Seiten der Einleitung gewidmet sind;
8. Vorbesitzer und 9. Allgemeiner Personen-, Orts- und Sachindex
(enthält Autoren, Herausgeber usw., die nicht im Autorenregister oder
in anderen Registern aufgeführt sind). Die reichen Informationen der
Einleitung sind dagegen nur über ein spezielles Register im Anschluß
an die Einleitung zu erschließen.
Kathrin Paasch
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