Eingangs wird berichtet, wie die Kinderbücher ins Museum kamen, dabei werden die Schenker mit den umfangreichsten Schenkungen genannt. Die Herkunft wird auch stets bei der Titelverzeichnung vermerkt, ja es gibt sogar ein Register für die Herkunft der Bücher. Etwas für einen Kinderbuchkatalog völlig Neues. Die Aufführung der Namen der Schenker alter Kinderbücher, wird sicher den Aufruf im Vorwort unterstützen, alte Kinderbücher dem Museum zu stiften.
Die Sammlung soll auch Erkenntnissen zur Bildungs- und Sozialgeschichte des Braunschweiger Landes dienen. So wird in der Einführung Braunschweigs Beitrag zur Kinder- und Jugendliteratur geschildert. Besonders mit Joachim Heinrich Campes Jugendschriften, die er nach der Übernahme der Waisenhausbuchhandlung im eigenen Verlag herausbrachte und mit dem von seinem Schwiegersohn Friedrich Vieweg weitergeführten Verlag war Braunschweig bald zu einem Zentrum der Kinderbuchproduktion geworden. 1838 gründete Georg Westermann, der eine Enkelin Campes geheiratet hatte, einen weiteren Verlag.
Besonders interessant ist der Beitrag über Das Angebot und die Rezeption der Kinder- und Jugendliteratur in Braunschweig. Hier wird versucht, trotz der schwierigen Quellenlage, die Vermittlung, den Besitz und die Lektüre von Kinder- und Jugendbüchern in Braunschweig seit dem 18. Jahrhundert aufzuzeigen. Dabei wurden auch die Schenkungen analysiert.
Die Verzeichnung der Titel erfolgt mustergültig. Bei den Autorennamen sind Lebensdaten und Beruf angegeben (soweit ermittelbar). Art und Umfang der Illustrierung werden genau vermerkt und die Art des Einbandes sowie des Formats angegeben. Nach der Angabe der Herkunft folgen Erläuterungen zur Erscheinungsweise des Buches, zu den Illustratoren und etwaigen Besonderheiten. Zu jedem Titel gibt es eine kurze Inhaltsangabe. Die fünf Register erschließen Titel, Verfasser, Illustratoren, Verlage und die Herkunft der Bücher. Das Illustratorenregister bietet eine Besonderheit: Die Künstler wurden nicht nur unter ihren Namen, sondern auch nach ihren im Buch befindlichen Initialen im Register eingeordnet. Die Auflösung der Initialen ist für die Benutzer sicher eine Hilfe.
In Braunschweig befindet sich heute auch ein großer Teil der
bedeutenden Hobrecker-Sammlung.[1] Er war während des Krieges dorthin
ausgelagert worden und wird jetzt von der Universitätsbibliothek
verwaltet. Der 1985 erschienene Katalog der Sammlung verzeichnet 8000
Titel. Mit dem schönen Katalog des Braunschweigischen Landesmuseums
wird Braunschweig für die Kinderbuchforschung noch attraktiver.
Heinz Wegehaupt
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