Unbefriedigend wird es, wenn der Verfasser ausdrücklich hervorhebt,
daß seine Auswahl die "most important studies", vor allem "more recent
material" (gemeint sind offensichtlich Arbeiten aus unserem
Jahrhundert, nähere Angaben werden nicht gemacht), "primarily though
not exclusively in the West" umfassen soll (Einleitung, S. 16), dann
aber, wie eigentlich nicht anders zu erwarten, außer einigen wenigen
Titeln aus dem französischen und niederländischen und zehn Titeln aus
dem deutschen Sprachraum nur Titel aus Großbritannien und den USA
verzeichnet sind. Ausschlußkriterien für die Aufnahme in die
Auswahlbibliographie werden nicht genannt, so daß der Nutzer erst beim
Blättern bemerkt, daß außer knapp zwei Dutzend Zeitschriftenaufsätzen
nur Monographien enthalten sind, selbst wenn es in einer Annotation
heißt: "Many important bibliographical discoveries appear first - or
only - in periodical articles."[3] Das somit gezeichnete Bild ist nicht
nur in Hinblick auf die westeuropäische Forschung verzerrt. Die
ausgewählten deutschen Titel, unter anderem von Konrad Haebler,
Hermann Zapf, Karl Schottenloher, Bernhard Bischoff und Albert Kapr,
fanden Aufnahme einzig und allein wegen vorliegender Übersetzungen ins
Englische oder mehrsprachiger Ausgaben. Verirren sich deutsche
originalsprachige Titel in die Bibliographie, wird entweder
hervorgehoben, daß sie "useful even for non-German speakers" sind oder
aber die Rechtschreibung läßt stark zu wünschen übrig (z.B. S. 174,
275 oder 277). Europäische Standardbibliographien fehlen,[4] aber auch
die großen Bibliothekskataloge und Bibliographien aus dem
angloamerikanischen Raum zu den geschriebenen und gedruckten Werken
der einzelnen Jahrhunderte, die die Materialgrundlage für
buchgeschichtliche Studien bieten, fehlen ohne Angabe von Gründen. Für
den hiesigen Nutzer ist der Band zum "Stöbern" in der
englischsprachigen Literatur zur Buchgeschichte nicht ungeeignet, die
schlecht aufbereiteten Register und fehlenden Verweisungen erschweren
eine gezielte Suche allerdings erheblich.
Kathrin Paasch
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