Die teure CD-ROM konkurriert weder wegen ihres
Preises, noch wegen ihres sehr verschiedenen Inhalts mit den oben
vorgestellten. Für die professionelle Datensuche werden hier insgesamt
244.412 Filme aufgelistet, sie werden mit Angaben über Originaltitel,
evtl. weitere Titelfassungen (Übersetzungstitel nur ins Englische),
Titelstichwörter, Regisseure, Darsteller, Erscheinungsjahr,
Erscheinungsland und Filmlänge versehen, Angaben, die in den
entsprechenden Listen wieder recherchierbar sind (bis auf die
Filmlänge). Die 184.000 Schauspieler und 35.000 Regisseure sind
- soweit bekannt - mit Lebensdaten und Geburtsland annotiert, danach
folgt die Liste ihrer Filme. Durchstiege in die anderen Listen sind
ohne weiteres möglich. Die Suchen sind nach allen Kombinationsregeln
einschränkbar, die Einschränkungen werden sehr übersichtlich in
Suchbäumen mit ihren Ergebniszahlen angezeigt. Das Angebot der
Ergebnisse in Form von Listen wird hier so betont, weil immer in eine
graphisch ansprechend, aber platzaufwendig aufbereitete Liste
gesprungen wird, die - nach Jahren geordnet - quasi als Rolle
durchgesehen werden muß resp. weiter eingeschränkt werden kann. Bei
umfangreichen, mehr als einen Bildschirm füllenden Filmlisten von
Regisseuren oder Darstellern geht so unweigerlich die Orientierung
darüber verloren, in wessen Filmliste man sich gerade befindet. Das
Informationsangebot betrifft nicht nur Spielfilme, sondern auch
Dokumentarfilme und in hohem Anteil Stummfilme (die von den oben
besprochenen CD-ROMs nicht berücksichtigt werden). Der zeitliche
Rahmen reicht von 1894 bis 1996, resp. bis 1992, danach werden die
Belegzahlen deutlich geringer. Der geographische Schwerpunkt liegt
erwartungsgemäß auf den USA mit 103.166 Eintragungen (Germany erhält
13.732, German Democratic Republic 1199 Eintragungen, dürfte demnach
vollständig erfaßt sein).
Die ausgewerteten Quellen hat Alan Goble auf der CD-ROM nicht
angezeigt, aber seinerzeit für die Buchveröffentlichung angegeben. Die
Kritik von 1992 an der damals offensichtlichen Unvollständigkeit und
in gewisser Weise auch Beliebigkeit der Quellen gilt heute mit der
Einschränkung, daß den Zahlen nach zu urteilen zwischenzeitlich viel
nachgearbeitet worden ist. Warum nur Darsteller und Regisseure im
Index registriert werden, wird nicht begründet und ist auch nicht zu
erklären. Was man mit den mitgeteilten Titeln, Regisseurnamen,
Produktionsländern und -jahren von kurzen Dokumentarstreifen oder
Stummfilmen anfangen soll, zu denen sonst nichts weiter mitgeteilt
wird, weder Inhalt noch Aufbewahrungsort noch Informationsquelle,
bleibt im Dunkeln.
Wilbert Ubbens
- [1]
- Die funktionslosen Spielereien und Geräusche im "Foyer" hätte man
eher "den Amerikanern" als "den deutschen Katholiken" zugetraut,
- angemerkt gemäß der Vorurteilsstruktur des Rezensenten.
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