Der Burghauser ist thematisches Verzeichnis (S. 45 - 406),
Bibliographie (S. 407 - 487) und Übersicht über Leben und Werk (S. 488
- 760) in einem. Die Dreisprachigkeit (tschechisch, deutsch, englisch)
wurde beibehalten. Dem eigentlichen thematischen Verzeichnis gehen die
folgenden Teile voraus: 1. Einleitung zur 2. Aufl.; da sie auf die
Einleitung zur 1. Aufl. von 1960 verweist, weil diese "ihre Geltung
als ein Bestandteil der Dvorák-Literatur ... behalten [hat]" (S. 13),
hätte man diese erneut abdrucken sollen; 2. Quellen und Literatur
verzeichnet die ausgewerteten Periodika und weitere, nicht publizierte
Quellen; 3. Verzeichnis der Zeichen und Abkürzungen, das leider die
aus der kritischen Gesamtausgabe der Werke Leos Janáceks[5] übernommenen
Abkürzungen für Musikinstrumente und Singstimmen nicht auflöst; 4.
Kleines Wörterbuch tschechischer Ausdrücke, die in Dvoráks Autographen
und verschiedenen Kommentaren vorkommen - sicher nützlich angesichts
der Tatsache, daß Tschechisch nicht gerade eine gängige Sprache ist,
und schließlich eine 5. Chronologische Übersicht über die Werke
Dvoráks.
Im Werkverzeichnis selbst konnte die Ordnung der 1. Aufl. des
chronologisch angelegten thematischen Kataloges weitgehend beibehalten
werden.[6] Zum Leidwesen von Musikwissenschaftlern und Bibliothekaren,
die ein Werk mit der entsprechenden Katalognummer zitieren bzw. diese
zur Bildung des Einheitssachtitels ihrer Katalogisate heranziehen, ist
dies häufig nicht der Fall, leider auch bei so wichtigen thematischen
Verzeichnissen wie denen für Bach (Schmieder) und Mozart
(Köchel-Verzeichnis). Der eigentliche Katalog (S. 45 - 406) gliedert
sich in folgende Teile: 1. Vollendete Werke; 2. Studienarbeiten; 3.
Unvollendete Kompositionen und nicht verwendete Skizzen; 4.
Eigenhändige Klavierauszüge und vierhändige Bearbeitungen (ohne
Incipits, da diese bei der ursprünglichen Fassung stehen); 5.
Bearbeitungen fremder Kompositionen; 6. Eigenhändig geschriebene
Stimmen; 7. Zweifelhafte Kompositionen. Verzeichnung: Titel des
Werkes, Numerierungen (Sourek-Nr., Einordnung und Opuszahl in Dvoráks
eigenen Verzeichnissen), Besetzung, Textverfasser, Opuszahl der
Druckausgabe, Daten der Komposition,[7] Serie und Band der
Gesamtausgabe. Auf das sich anschließende Incipit folgen ausführliche
Angaben, die wie folgt markiert sind: A = Autograph; C temp =
zeitgenössische Abschriften; Sk = Skizzen; Facs = Faksimile (je
nachdem, ob im Anschluß an A oder Sk aufgeführt, handelt es sich um
ein Faksimile der Endfassung oder der Skizze); Ded = Widmung; Ed =
verschiedene Arten von Ausgaben wie Erstausgabe, weitere zu Lebzeiten
des Komponisten erschienene Ausgaben, kritische Ausgaben unter Nennung
von Sachtiteln, die sich wesentlich von dem im Werkverzeichnis
festgelegten Sachtitel unterscheiden; I = Uraufführung; L =
Literatur;[8] NB = Anmerkungen.
Die sehr umfangreiche Auswahlbibliographie (S. 407 - 487) ist
gegenüber der 1. Aufl., die lediglich nach Monographien und Aufsätze
trennte, systematisch nach folgenden Abschnitten unterteilt: Quellen;
Grundlegende und umfassende Arbeiten; Kleinere und literarische
Abhandlungen; Untersuchungen zu Einzelfragen; Interpretation und
Rezeption des Werkes; Zeitschriften und Sammelwerke. Ab Berichtsjahr
1985 wurden "wegen ihrer steigenden Häufigkeit und sinkenden
Bedeutsamkeit" (S. 408) weniger Zeitschriften- und Zeitungsartikel und
vor allem weniger Rezensionen von Werkaufführungen berücksichtigt. Wie
übrigens auch in anderen Werkverzeichnissen wurde auf eine
Diskographie verzichtet, die in der 1. Aufl. noch vorhanden war.[9]
Die tabellarische Übersicht über Leben und Werk von Dvorák (S. 488
- 760) macht folgende Angaben: Datum; Ereignisse aus Leben und Werk;
Kompositionen mit Markierung, ob ständig daran gearbeitet wurde oder
mit Unterbrechungen; Aufführungen von Werken Dvoráks (bis 31.12.1900
und ohne Aufführungen von Teilen aus Zyklen oder Bühnenwerken) ohne
dessen Anwesenheit; Zeitgeschehen mit Einfluß auf Dvoráks Leben. Die
Angaben der 1. Aufl. zur Korrespondenz wurden weggelassen, da eine
Gesamtausgabe der Korrespondenz und von Dokumenten Dvoráks in
Vorbereitung ist (S. 18).
Zur Tauglichkeit eines Werkverzeichnisses tragen nicht zuletzt die
erschließenden Register bei: 1. Verzeichnis nach den Opuszahlen, mit
denen die Kompositionen im Druck erschienen sind; 2. Übersicht über
Dvoráks eigene Verzeichnisse; 3. systematisches Werkregister; 4.
Register der Textdichter, das auch Texte mit geographischem Bezug
- z.B. russisch: Russische Lieder - sowie biblische und
nicht-biblische
Texte nachweist; 5. Aufbewahrungsorte der Handschriften; 6.
Dedikationen der Werke Dvoráks; 7. Originalverleger; 8.
Instrumentalbesetzung und Aufführungsdauer der Bühnen-, Kantaten-, und
Orchesterwerke; 9. Aufführungsdauer der Kammermusik- und
Klavierwerke;[10] 10. alphabetisches Register der Überschriften und
Textanfänge;[11] 11. Register der im thematischen Katalog erwähnten Namen
von "Personen, Lokalitäten, Institutionen, Theater,
Kammermusikensembles und Orchester" ohne den Namen Dvorák und die
Stadt Prag, die "Besitzer der Autographen und sonstiger Dokumente
(Abs. A; Sk), der Autoren der Vorreden und Editoren (Abs. Ed), sowie
der Autoren der Artikel und Bücher in den Absätzen Facs und L" (S.
836); 12. Verzeichnis der Abbildungen von 12
Handschriften-Faksimiles.
Das Werk ist für alle Bibliotheken mit Musikbeständen unverzichtbar.
Martina Rommel
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