vorgestellt, da die
Oper natürlich den hauptsächlichen Inhalt ausmacht. "Vollendung" ist
allerdings nicht ganz zutreffend, da die ursprünglichen Pläne nicht
vollständig verwirklicht werden konnten. Das Werk war auf 8 Bände
konzipiert, nämlich 5 Bände Werke, 1 Register- und Nachtragsband sowie
2 Bände Sachlexikon. Bereits in Bd. 4 (1991) wurde eine Erweiterung
des Werkteils auf 6 Bände angekündigt, der bereits 1993 vollständig
vorliegen sollte. Tatsächlich erschienen Bd. 6 des Werkteils sowie der
Registerband erst 1997. Auf dem Titelblatt heißt es weiterhin
"herausgegeben von Carl Dahlhaus ...", obwohl dieser bereits während
der Arbeit am 3. Bd. verstorben ist (vgl. Vorwort zu Bd. 4). Bd. 1
versprach die Vorstellung von ca. 3000 Werken (S. XVI), lt. Umschlag
von Bd. 6 sind es "mehr als 2400". Ein Supplementband ist vorgesehen
(Bd. 6, S. XII - XIII). Der nach der ursprünglichen Planung
vorgesehene Sachteil, der weiterhin "eine Option von Herausgeber und
Verlag" bleibt (Bd. 6, S. XIV), wird jedoch allenfalls unabhängig von
der Enzyklopädie veröffentlicht werden.
Der Registerband erschließt die alle Gattungen des Musiktheaters
behandelnde Enzyklopädie durch ein Titel- und Personenregister. In
einem einzigen Alphabet verzeichnet sind Originaltitel, deutsche
Übersetzungen und weitere Titelfassungen sowie alle erwähnten
Personen: "Komponisten, Choreographen, Librettisten, Autoren von
literarischen Vorlagen, Interpreten, Bearbeiter, zitierte
Wissenschaftler, Herrscher, historisch nachweisbare Personen der
Handlung" (Vorbemerkung). Unter den Komponisten bzw. den Choreographen
(bei Balletten) sind im Alphabet der Titel die behandelten und
erwähnten Werke aufgeführt einschließlich der Angabe von
Uraufführungsort und -jahr, Librettist, Vorlage, Komponist (bei
Balletten) und weiteren Titelfassungen.
Darüber hinaus kann das Register auch unabhängig von der Enzyklopädie
als Nachschlagewerk mit elementaren biographischen Angaben dienen,
denn es bietet zu den erwähnten Personen die genauen Lebensdaten,
Geburts- und Sterbeort, Nationalität und Tätigkeit sowie weitere
Namensformen.
Zwar ist nach wie vor das Fehlen diskographischer Angaben und der
(vorläufige) Verzicht auf einen Sachteil zu bedauern,[2] doch ist um so
erfreulicher, daß endlich wenigstens der Personenteil dieser
hervorragenden Enzyklopädie abgeschlossen vorliegt, deren einzelne
Bände man stets mit Ungeduld erwartete und deren Benutzung bisher
dadurch erschwert war, daß die Titelregister der einzelnen Bände nicht
kumulierten. Eine preiswerte Paperbackausgabe bleibt weiterhin sehr zu
wünschen.
Martina Rommel
Handbücher
- [1]
- Vgl. die ausführliche Rezension von Bd. 1 (1986) in ABUN in ZfBB 34
(1987),3, S. 230 -235.
(zurück)
- [2]
- Nicht nur aus diesem Grund ist die Benutzung des New Grove
dictionary of opera (vgl. IFB 93-3/4-204) sowie - freilich in
geringerem Maße - des International dictionary of opera (vgl. IFB
93-3/4-205) unerläßlich. Von ersterem unterscheidet sich Pipers
Enzyklopädie des Musiktheaters schon durch die Konzeption: beim New
Grove handelt es sich um ein Lexikon mit Einträgen unter Begriffen
aller Art - Personen, Werktiteln, Ländern und Orten sowie
Sachbegriffen, bei Piper dagegen (bisher nur) um eine Werkenzyklopädie
mit langen Artikeln im Alphabet der Komponisten bzw. Choreographen. Am
New Grove dictionary of opera waren insgesamt ca. 1300 Mitarbeiter
beteiligt, bei Piper sind es ca. 100 - 150 pro Band, darunter solche,
die an mehreren oder gar allen Bänden mitarbeiten. Die Illustrationen
des Grove sind nur schwarz-weiß, die von Piper teilweise farbig und
qualitativ besser. Dem Index of role names im Grove entsprechen
Einträge im Registerband bei Piper, während dieser zum sehr nützlichen
Index of incipits of arias, ensembles etc. leider kein Pendant
bietet.
(zurück)
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