Geordnet im Alphabet der "zuletzt gültige(n) Namen(n)" verzeichnet der
Band "nicht nur die offiziellen Mitgliedsverbindungen der beiden heute
selbständigen Verbände ..., sondern ... auch andere Verbindungen, die
in einem näheren Bezug zum CV oder ÖCV standen oder stehen." Unter dem
Ortsnamen finden sich Verweisungen (z.T. auch Umwegverweisungen[2]) auf
die dort ansässigen oder dort gegründeten Verbindungen. Die sehr
unterschiedlich ausführlichen Artikel sind wie folgt aufgebaut: Name
und Anschrift; Abbildung von Verbindungszirkel und Wappen (letzteres
mit Beschreibung); Abriß der Geschichte i.d.R. auf der Basis von
Verbindungsmonographien (Festschriften) und Aufsätzen in
Verbindungszeitschriften; Literaturangaben (chronologisch und nicht
immer nach Autopsie); Verbindungszeitschriften (leider zumeist sehr
fragmentarisch unter Nennung von Einzelnummern, "da in der Regel die
Angabe eines genauen Erscheinungszeitraums nicht möglich war. Auch die
bibliographische Erfassung der häufig wechselnden Titel der
Zeitschriften mußte unvollständig bleiben." S. 5); Fundstellen in der
Zeitschrift Academia, die sich manchmal über viele Seiten erstrecken
(Aenania München S. 30 - 37). Besonders zu erwähnen sind die
zahlreichen Abbildungen: außer den bereits genannten
Verbindungszirkeln und Wappen, Verbindungshäuser (meist als
Zeichnung), Einzel- und vor allem Gruppenporträts,[3] letztere
keineswegs bei einem besonderen Festanlaß aufgenommen, sondern soz.
aus dem Fuchsenleben gegriffen und "studentische Fröhlichkeit" (S.
378) illustrierend.
Klaus Schreiber
Den Nachwuchsorganisationen unserer politischen Parteien vergleichbar
sind die Schülerverbindungen (Pennalien), die der Verfasser des
anzuzeigenden Verzeichnisses wie folgt definiert: "... die Bezeichnung
(ist) nur auf Zusammenschlüsse nach Art der klassischen studentischen
Korporationen anzuwenden, d.h. ihre Aktivitas wird von den Schülern
sog. Höherer Schulen noch während der Schulzeit gebildet. Sie treten
als Aktive in die Oberstufe ein, durchlaufen eine gewisse Fuchsen- und
Burschenzeit und gehen nach der Abschlußprüfung in einen
Altherrenverband über. Diese Schülerverbindungen sind gleichzeitig mit
den studentischen Korporationen entstanden" (S. 6). Weiter
untergliedert er nach Abiturien, Pennal- (Pennäler-)Verbindungen an
neunklassigen und nach Absolvien an sechsklassigen Anstalten. Im
Ortsalphabet folgen ca. 800 Schülerverbindungen mit Angaben in
folgenden einheitlichen Rubriken: Name (ggf. Namensänderungen),
gegründet, Wahlspruch, Farben, Füchse [d.h. deren Farben], Mützen,
Schule, Kartell, bestanden bis, nachweisbar, sonstiges [Anmerkungen],
Quellen. Allerdings ist die Zahl der Verbindungen, bei denen die
Rubriken außer der für den Namen und die Quelle und allenfalls noch
eine weitere leer bleiben, sehr hoch, was von der Vergänglichkeit
dieser Vereinigungen zeugt. Daß Bamberg mit nicht weniger als 46
Verbindungen, von denen die meisten Angaben in allen oder zumindest in
vielen Rubriken haben, stärker vertreten ist, als jeder andere Ort,
hängt wohl weniger damit zusammen, daß diese Stadt einen besonders
fruchtbaren Boden für derartige Vereinigungen aufweist, sondern damit,
daß der Verfasser als Vorstandsmitglied des Philisterverbandes der
Abituria Radantia Bamberg (gegr. 1881) sich hier besonders gut
auskennt; andererseits läßt das aber auch Rückschlüsse auf die
Lückenhaftigkeit bei anderen vergleichbaren Städten zu.
Klaus Schreiber
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