Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 3/4
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Deutsches Schriftstellerlexikon
- 98-3/4-236
-
Deutsches Schriftstellerlexikon : 1830 - 1880 ; Goedekes
Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung:
Fortführung / bearb. von Herbert Jacob. Red.: Marianne
Jacob. [Hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie
der Wissenschaften]. - Berlin : Akademie-Verlag. - 25 cm
- [2773]
- Bd. 2,1. C - D. - 1998. - 427 S. - ISBN 3-05-003192-1 : DM
248.00
- Bd. 2,2. E - F. - 1998. - 489 S. - ISBN 3-05-003261-8 : DM
248.00
Die vorstehende Besprechung des ersten Bandes des Gesamtregisters zum
Goedeke gibt Anlaß, auf den schon länger angekündigten,[1] und dann
gerade noch rechtzeitig Anfang September vor Drucklegung dieses Heftes
ausgelieferten Bd. 2 der Goedeke-Fortführung hinzuweisen: ein bloßer
Hinweis genügt deswegen, weil der 1995 erschienene Bd. 1 als
Meilenstein der germanistischen Bibliographie ausführlich unter
Würdigung seiner methodischen Neuerungen in IFB besprochen worden
ist.[2] Daß Bd. 2, der für den Alphabetteil C - F vorbehalten war, jetzt
wegen des großen Umfangs - insgesamt sind 1823 Schriftsteller
berücksichtigt, davon 119 mit ausführlichen Personalbibliographien,
die anderen mit Kurzartikeln - in zwei Teilbänden erscheinen muß,
zeigt auch, wie schwierig es ist, derartige Großunternehmen
vorausschauend unter Kontrolle zu halten. Der dezente Hinweis im
Vorwort auf "die zum Abschluß drängende, auf verwertbare Ergebnisse
ungeduldig wartende eigene Zeit" kann selbst ein oberflächlicher
Kenner der Arbeitsbedingungen, unter denen solche Unternehmen
entstehen, sehr wohl einordnen. Wenn man jedoch das Ergebnis nicht
allein nach der Titelzahl, sondern der Qualität prüft, werden auch
jene, die auf einen raschen Abschluß drängen, die Augen kaum vor
letzterer verschließen können (es sei denn mutwillig), unterscheidet
diese sich doch haushoch von der so mancher Produkte, denen man
spätestens auf den zweiten Blick ansieht, daß sie aus Datenbanken
zusammengestellt sind. Und selbst wer das Werk bloß nach seinem
flinken Erscheinen bewertet, muß sich vor Augen halten, daß immerhin
bereits der Buchstabe F erreicht ist, während andere Großunternehmen
germanistischer Bibliographien[3] nach zwanzig Jahren den Buchstaben A
immer noch nicht hinter sich gelassen haben.
Da man es nicht oft genug wiederholen kann, sei hier wiederum darauf
hingewiesen, daß die berücksichtigten Schriftsteller weit über den
Kreis der Vertreter der schönen Literatur hinausreichen. Von den im
Vorwort namhaft Gemachten sei jeweils stellvertretend nur ein Name
aufgeführt: Philosophen (Dilthey), Mediziner (Carus), Politiker
(Engels), Ästhetiker (Carriere), Philologen (Delius), Historiker
(Droysen), Theologen (Döllinger). Ihnen dürfte leider dasselbe
Schicksal beschieden sein, das sie auch in dem im folgenden
besprochenen Quellenlexikon zur deutschen Literaturgeschichte
erleiden: da man nicht ahnt, daß sie hier vertreten sind, wird man sie
nicht suchen. Um so wichtiger ist es, daß die Fundstellen für diese
Autorenartikel möglichst in allen einschlägigen Indizes zitiert
werden, d.h. auch in fachlichen und regionalen biographischen
Lexika.[4]
Klaus Schreiber
- [1]
- DBN 98N8,691: März 1998.
(zurück)
- [2]
- Bd. 1. A - B. - 1995. - 714 S. - ISBN 3-05-002120-9 : DM 248.00.
- IFB 95-3-397.
(zurück)
- [3]
- IFB 98-1/2-078 - 083.
(zurück)
- [4]
- Das gilt natürlich umgekehrt auch für die hier unter dem Kürzel L
aufgeführten Fundstellen in derartigen Lexika. Sieht man die
entsprechende Liste durch, in der die Abkürzungen aufgelöst sind, so
findet man einerseits Werke von eher minderer Qualität (etwa Carl,
1995), während andererseits besonders qualitätvolle Titel fehlen (etwa
bei den Lebensbildersammlungen). Auch ein Titel wie Zeitgeschichte in
Lebensbildern wäre einschlägig, da die "Zeitgeschichte" hier bereits
im letzten Jahrhundert einsetzt, wie man am Zusatz zum Sachtitel
ablesen kann: aus dem deutschen Katholizismus des 19. und 20.
Jahrhunderts; hier findet sich etwa in Bd. 4 (1980) ein Lebensbild des
weiter oben erwähnten Ignaz Döllinger von Oskar Köhler (S. 37 - 50).
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