Die Bibliographie ist dank ihrer hohen Erfassungsdichte sehr aussagefähig, an einigen Stellen wird allerdings des Guten zuviel getan, etwa bei Nr. 1288 (Mösers Name im Text 1 x en passant erwähnt) oder Nr. 2006B und 2007, wo annotiert wird "Anklänge [!] an Mösers Aktientheorie", "Möser selbst nicht erwähnt". Auch der vermeintlich lückenlose Nachweis von Allgemeinbibliographien und übergreifenden retrospektiven Fachbibliographien (besonders S. 407 ff.) erzeugt Redundanz, soll doch die Personalbibliographie gerade die aufwendige Auswertung der allgemeinen Hilfsmittel überflüssig machen. Insgesamt überzeugt jedoch der Nachweis der Möserliteratur einschließlich der wirkungsgeschichtlichen Veröffentlichungen. Hervorgehoben sei die detaillierte Erschließung der Primärliteratur, vor allem der bedeutenderen Werkausgaben. Hier werden editorische Belange vorzüglich bedient und die bisherige Bilanz der Möser-Edition in den Gruppen Zweifelhaftes und Unechtes bzw. Möser vielleicht zuschreibbare Stücke (S. 239 - 246) gezogen. Auch die als längerer Anhang mitgeteilten und durch Verweisungen mit der Bibliographie verknüpften Korrespondenzübersichten der Briefe von und an Möser sowie Jenny von Voigts sind sehr nützlich; das in die Bibliographie eingeschobene Verzeichnis der Möser-Porträts (S. 469 - 483) ist dagegen so ungünstig plaziert, daß es den Ablauf des bibliographischen Verzeichnisses unterbricht und selbst übersehen werden kann.
Hervorzuheben ist neben der Zuverlässigkeit der einzelnen bibliographischen Beschreibungen die Fülle der Annotationen, die sowohl aus inhaltlich kommentierenden Bemerkungen als auch ausführlichen Inhaltsverzeichnissen zu wichtigen Buchveröffentlichungen bestehen können. (Dem Verzeichnis der sogenannten "Umkreisbriefe", S. 792 - 806, fehlen allerdings die Annotationen mit dem konkreten Möser-Bezug.) Mit Hilfe von Annotationen in Form von Verweisungen wird auch eine enge Verzahnung zwischen den Gruppen der Primär- und Sekundärliteratur erreicht, die die Benutzung sehr erleichtert. Zwei umfangreiche Register zu den Möserschen Texten bzw. allen erwähnten Personen ermöglichen einen umfassenden Zugang zur inhaltlichen Fülle, wenn auch die in den Annotationen erwähnten Personen nicht immer im Register berücksichtigt werden (z.B. aus Nr. 1309 Bertuch, Goethe, Herder u.a., aus Nr. 1344B Kant). Diese solid erarbeitete Personalbibliographie wird bald zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel der Möserforschung und -edition werden. Es ist erfreulich, daß die Bearbeiter ihre Fortsetzung im Periodicum Möser-Forum[1] zusagen.
Siegfried Seifert