Hinrichs ausführlicher, mustergültiger Katalog des Archivs - Briefe
von und an Perelesin, Manuskripte von Gedichten, Tagebücher,
biographische Dokumente usw. - bietet eine hervorragende Grundlage für
die Forschung über den Autor und die fernöstliche Emigration
insgesamt, auch über das dortige kirchliche Leben, da Perelesin 1938
- 1945 russisch-orthodoxer Mönch war. Einige Register und eine
Auswahlbibliographie erweitern den Nutzen von Hinrichs Katalog. Die
Eintragungen sind, wenn nötig und möglich, gründlich auf Englisch
kommentiert. Perelesin hatte einen Teil seines Archivs selbst geordnet
und gelegentlich erläutert. Seine Informationen geben auch einen
Einblick in die Gefahren im Leben der russischen Emigranten in China.
Immer wieder findet man Überraschendes, so die Ankündigung, daß in der
Endphase der Sowjetunion ein Band mit einer Auflage von 50.000 Ex.
hatte erscheinen sollen (nach Novye knigi, 1990, 25), aber dem
Zusammenbruch des russischen Verlagswesens zum Opfer fiel. Das
russische Verlagswesen ist ebenso im Umbruch wie die Wissenschaft.
Werke wie dieser Katalog sind ein wesentlicher Beitrag zur
allmählichen Aufarbeitung der Schäden der Vergangenheit. Perelesin,
ein guter Lyriker mit einer Vorliebe für das Sonett, ist die Forschung
wert.[2]
Wolfgang Kasack
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