enthält Kirchners Bibliographie
... sowohl Monographien einschließlich Dissertationen als auch
Festschriftenbeiträge und Aufsätze aus allen wichtigen
deutschsprachigen wirtschafts- und gesellschaftsrechtlichen
Zeitschriften, sowie zu einem geringeren Teil auch aus
wirtschaftswissenschaftlichen Publikationen. Der Vorteil gegenüber der
elektronischen Recherche - um die oben gestellte Frage nochmals
aufzunehmen - liegt in einer der juristischen Arbeitsweise
entsprechenden, sehr feinmaschigen und umfassenden Gliederung, die zu
jeder gesellschafts- und wirtschaftsrechtlichen Fragestellung präzise
auf spezielle Literatur verweist. Titel, die unter mehreren
Systemstellen eingeordnet werden können, sind jeweils mehrfach
aufgeführt. Damit zeigt sich zugleich, daß die klassifikatorische
Erschließung zumindest im juristischen Bereich der verbalen in aller
Regel überlegen ist. Wer z.B. neueres Schrifttum zur
genossenschaftlichen Vertreterversammlung oder zum Minderheitenschutz
in der GmbH sucht, findet dies in Kirchners Bibliographie ... auf
einen Blick, eingebettet in den jeweiligen sachlichen Zusammenhang,
ohne aufwendige Nachschlagearbeit und ohne Umweg über Schlagwörter.
Allerdings stellt Kirchners Werk im strengen Sinne keine
Bibliographie, sondern eher einen systematischen Bibliothekskatalog
dar. Verzeichnet und erschlossen wird ausschließlich der Bestand der
Bibliothek des Bundesgerichtshofs, die allerdings die größte deutsche
juristische Spezialbibliothek ist und die dazuhin das hier behandelte
Rechtsgebiet umfassend sammelt, so daß der Katalog durchaus die
Funktion einer Fachbibliographie übernimmt. Auf
international-rechtlichem Gebiet macht sich diese Einschränkung
allerdings schon eher als Mangel bemerkbar. So findet sich zum
Beispiel unter der Gliederungsrubrik Rechtsvergleichung - Recht
mehrerer Staaten kein Titel zum englischen Rechtskreis - zunächst
verwunderlich, wenn man hier das zahlreiche Schrifttum zum
Gesellschaftsrecht des common law erwartet, verständlich jedoch, wenn
man weiß, daß Kirchner sich ausschließlich auf deutschsprachige
Literatur beschränkt. Ein Nachteil muß dieses keinesfalls sein, da
eine weltumfassende Literaturdokumentation selbst zu einem speziellen
Rechtsgebiet in der heutigen Zeit unmöglich ist. Allerdings wäre es
wünschenswert, schon im Titel oder zumindest im Vorwort die regionale
Beschränkung der Bibliographie zu erwähnen.
Positiv hervorzuheben sind die umfassenden Verfasser- und Sachregister,
so daß mit Kirchners Bibliographie ... nicht nur die systematische
Suche, sondern auch die Suche nach dem Verfasser und unter einem
Schlagwort möglich ist. Für die auf dem Gebiet des Wirtschafts- und
Gesellschaftsrecht tätigen Doktoranden, Wissenschaftler und auch für
den Praktiker bietet die Bibliographie ... eine umfassende
Literaturübersicht und ist somit ein unverzichtbares Nachschlagewerk.
Klaus-Rainer Brintzinger
- [1]
- Der vorliegende schließt in der Berichtszeit and den Vorgängerband
1950/85 (1988). - (... ; 8,[1]) an.
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- [2]
- Zeitschrift für Unternehmens- und Gesellschaftsrecht : ZGR.
- Berlin : de Gruyter.
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- [3]
Karlsruher juristische Bibliographie : systematischer Nachweis
neuer Bücher und Aufsätze in monatlicher Folge aus Recht, Staat,
Gesellschaft. - München [u.a.] : Beck. - In der KJB wird die gesamte
gesellschaftsrechtliche Literatur unter einer einzigen Systemstelle
zusammengefaßt.
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- [4]
- Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht und Wirtschaftsrecht.
- Heidelberg : Verlag Recht und Praxis.
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- [5]
- Bibliographie handels-, gesellschafts- und wirtschaftsrechtlicher
Dissertationen von 1950 bis 1980 / von Renate Bellmann. - Heidelberg :
Müller, Juristischer Verl., 1986. - XXXIII, 304 S. - (Motive, Texte,
Materialien ; 37)
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