Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 3/4
[ Bestand in K10plus ]
Die Erforschung Afrikas
- 98-3/4-308
-
Die Erforschung Afrikas : die Afrika-Literatur über
Geographie und Reisen vor 1914 / Paul Kainbacher. - 1.
Aufl. - Baden : Kainbacher, 1998. - 178 S. ; 25 cm. - ÖS
686.00, DM 98.00 zzgl. Porto. - (Dr. Paul Kainbacher,
Weilburgstr. 8/4, A-2500 Baden)
- [4736]
Der Verfasser, der sowohl seine Magisterarbeit als auch seine
Dissertation über afrikanische Themen geschrieben hat (beide Arbeiten
kann man beim Selbstverleger erwerben) und Afrika-Literatur sammelt,
legt hier das Ergebnis seiner bisherigen Sammel- und
Ermittlungstätigkeit vor, mit dem er hofft, "Sammlern, Antiquaren und
Reisenden eine Erleichterung ihrer Arbeit ... bieten zu können" (S.
5). Die Bibliographie verzeichnet "rund 1600 bedeutende Werke aus den
Jahren 1500 bis 1914 zur Erforschung des afrikanischen Kontinents" ...
"in erster Linie die deutschsprachige Literatur aus den Gebieten
Geographie, Reisen und Völkerkunde", und zwar unter Beschränkung auf
selbständig erschienene Publikationen. "Deutschsprachig" schließt
zahlreiche, aus anderen Sprachen übersetzte Werke ein. In nicht
unbeträchtlichem Umfang sind allerdings auch fremdsprachige Titel
verzeichnet (ob dann, wenn sie sich in der Sammlung des Verfassers
befinden?); insbesondere werden offensichtlich dann, wenn ein Werk in
deutscher Übersetzung vorliegt, auch weitere Originalausgaben
angezeigt. Die Verzeichnung erfolgt in zwei getrennten, im
Autorenalphabet geordneten Teilen für Bücher, die zwischen 1800 und
1914 (S. 9 - 150) und solchen, die vor 1800 erschienen (S. 151 - 176)
sind. Welche Titel nach Autopsie und welche nach sekundären Quellen
verzeichnet wurden, hätte dringend angegeben werden müssen, da man
auch nach Lektüre des Vorworts nicht annehmen kann, daß die
Verzeichnung durchgängig nach Autopsie erfolgte. Das für eine heute
erscheinende Bibliographie ganz ungewöhnliche Layout - in Spalten für
1. Verfasser und Quellenangabe, 2. Titel, 3. Seltenheit und Kollation,
4. geographisches Forschungsgebiet, dazu in Kästen für jeden Autor ist
eher dem PC-Spieltrieb des Verfassers zuzuschreiben und dient weder
der Übersichtlichkeit[1] noch gar der Platzersparnis. Vornamen sind
leider grundsätzlich abgekürzt. Die Quellenangaben sind im Anhang
unter der Überschrift Bio- und Bibliographien aufgelöst: es handelt
sich um die gängigen allgemeinen und fachlichen Biographien[2] sowie um
die großen, zumeist älteren Afrika-Bibliographien und -Kataloge, auf
die ernsthafte Benutzer weiterhin angewiesen sind und deren Existenz
es wissenschaftlichen Bibliotheken ermöglicht, auf diese neue
Bibliographie zu verzichten, die man ruhig den Sammlern überlassen
kann, in der Hoffnung, daß sie diesen nutzt, wovon der Verfasser
ausgeht, da er für das Jahr 2000 "eine Neuauflage mit einer
Erweiterung bis 1945" plant.
Klaus Schreiber
- [1]
- Eine Ungeschicklichkeit des Selbstverlegers besteht auch darin, daß
der Kolumnentitel außer der Seitenangabe konstant nur den Namen des
Verfassers und den Titel seiner Bibliographie enthält, statt die
beiden Teile und das Autorenalphabet sichtbar zu machen.
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- [2]
- Der Herausgeber der DBE wird zu Kelly (statt Killy) verunstaltet;
auch ist dieses Werk noch nicht abgeschlossen, was man aber aus der
Angabe "7 Bde. ... 1995 - 1997" schließen muß, wenn andererseits die
NDB als "1953ff" zitiert wird.
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