erscheint in Italien laufend eine große Zahl von Katalogen einzelner
Bibliotheken oder für spezielle Schriftengattungen, die man selbst als
aufmerksamer Bibliothekar kaum alle verfolgen kann, insbesondere dann,
wenn sie innerhalb von Zeitschriften publiziert werden. Daß solche
Kataloge und Bibliographien trotz EDIT 16 erscheinen (und wohl häufig
der Mitarbeit der Bibliotheken am nationalen Census ihr Entstehen
verdanken), hat durchaus seine Berechtigung, zum einen, weil mit dem
baldigen Abschluß von EDIT 16 nicht zu rechnen ist, und zum anderen
deswegen, weil die Einzelkataloge die Spezifica der Exemplare
beschreiben können (auch wenn sie es häufig leider unterlassen) und
zudem in aller Regel Informationen zur Bestandsgeschichte enthalten.
Daß sie dagegen allesamt keinem einheitlichen Regelwerk verpflichtet
sind, ist nicht verwunderlich, gibt es doch in Italien deren mehrere,
über deren Validität unter maßgeblicher Beteiligung von Frau Zappella
seit Jahren polemisch gestritten wird. Diese unbefriedigende
Situation, die zusätzlich durch "private" Regelwerke der Bearbeiter
noch buntscheckiger wird, ist in der Tat nachteilig, doch überwiegen
die oben genannten Vorteile und man hätte sich gewünscht, daß die
Verfasserin in ihren methodologischen Überlegungen über der Geißelung
der Regelwerksvielfalt (die auch sie nicht wird beheben können) auch
auf die Vorteile der individuellen Exemplar- und
Bestandsbeschreibungen der Einzelkataloge eingegangen wäre und diese
als unerläßlich für derartige Verzeichnisse eingefordert hätte.
Die anschließende Bibliographie der in den Jahren 1984 - 1997[3]
erschienenen Verzeichnisse gliedert sich in folgende Teile: 1.
Kataloge von cinquecentine (Nr. 1 - 68); 2. solche von Altbeständen
insgesamt, wenn sie auch cinquecentine enthalten (Nr. 69 - 137); 3.
Ausstellungskataloge (Nr. 138 - 190); 4. Bibliographien und
Spezialverzeichnisse (Nr. 191 - 211);[4] 5. als Dissertationen (tesi)
publizierte Verzeichnisse (Nr. 212 - 226). Da die Titel innerhalb der
Abschnitte chronologisch geordnet sind, muß man zur Ermittlung der
Bibliotheken zu einem Register (S. 50 - 53) greifen, das nach
ausländischen und italienischen Bibliotheken (im Ortsalphabet)
gegliedert ist. Leider fehlt eine weitergehende Erschließung nach
Spezialbeständen.
Klaus Schreiber
- [1]
- Manuale del libro antico : guida allo studio e alla catalogazione /
Giuseppina Zappella. - Milano : Editrice Bibliografica, 1996. - XI,
1265 S. : graph. Darst. ; 25 cm. - ISBN 88-7075-431-6 : Lit. 180.000
[3679]. - Rez.: IFB 97-1/2-106.
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- [2]
- Der Gesamtkatalog erscheint bereits seit 1985, kommt aber nur sehr
langsam voran; mit dem letzten, 1996 erschienenen Band erreicht er
erst das Ende des Buchstabens C. - Vgl. zuletzt IFB 87-1/2-048.
(zurück)
- [3]
- Einige wenige frühere und spätere Titel wurden gleichfalls
berücksichtigt. Mit Berichtsbeginn 1984 schließt die Bibliographie an
eine ältere an: Arte tipografica del sec. XVI in Italia : bibliografia
italiana (1800 - 1983) / a cura di Lelia Sereni. - Roma : Istituto
Centrale per il Catalogo Unico delle Biblioteche Italiane e per le
Informazioni Bibliografiche, 1984. - 107 S. ; 23 cm. - ISBN
88-7107-013-5.
(zurück)
- [4]
- Im Gegensatz zur Bibliographie von L. Sereni sind in der
vorliegenden ohne weitere Begründung keine annali tipografici
verzeichnet, also keine (chronologischen) Inventare der Drucke
einzelner Verlage oder Offizinen.
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