Als Leitsprache dient durchweg das Italienische. Für sämtliche
biblischen Bücher wird also beispielsweise auf die Haupteintragung
Bibbia verwiesen. Unter dieser Eintragung findet sich ein
ausdifferenziertes System von Untergliederungen nach Inhalten und
Sprachen, wobei jeweils angegeben wird, von welchen Begriffen auf den
betreffenden Eintrag verwiesen wird und auf welche Begriffe vom
betreffenden Eintrag aus zu verweisen ist. Insgesamt ergibt sich eine
schlüssige und leicht überschaubare Ordnung, die sich deutlich vom
Katalog gedruckter Bibeln aus dem Jahr 1983 abhebt, der der
traditionellen Reihenfolge der Bücher innerhalb der Bibel folgte.[2]
Das für Außenstehende nahezu undurchdringliche Dickicht kurialer
Behörden und dem Papsttum nahestehender Vereinigungen, seien sie
geistlicher oder weltlicher Natur, wird sinnvollerweise unter wenigen
übergeordneten Eintragungen etwas entwirrt (S. 129 - 184). Unter
Chiesa cattolica findet man vor allem die kurialen Kongregationen,
Kommissionen und Sekretariate, deren Zuständigkeit sich sowohl auf
stadtrömische Institutionen, öfter aber auf die Gesamtkirche
erstreckt. Stato pontificio deckt im wesentlichen die Institutionen
des ehemaligen Kirchenstaats ab, während unter Vaticano die Behörden
des heutigen Vatikanstaats aufgeschlüsselt werden.
Ein Personennamenverzeichnis wird für die Päpste (S. 187 - 363) und
Gegenpäpste (S. 367 - 385) geboten, wobei ebenfalls die italienische
Namensform die Haupteintragung erhält, auf die von allen
anderssprachigen Varianten des Amts- und des Taufnamens aus verwiesen
wird. Für diesen Teil haben die Redaktoren u.a. auch PMA[3] und PAN[4]
berücksichtigt bzw. eingearbeitet. Interessanterweise wird
vorgeschlagen, für die amtlichen Verlautbarungen auf die Eintragung
Chiesa cattolica zu verweisen, bei der unter Papa in chronologischer
Reihenfolge weiter geordnet werden soll. Unter dem Namen des Papstes
hingegen sollen nur dessen "opere private" verzeichnet werden. Bis
weit in die Neuzeit hinein dürfte die Unterscheidung zwischen
amtlichen und privaten Schriftstücken indes schwer fallen. Bei dieser
hier vorgeschlagenen Unterscheidung ist es konsequent, daß bei den
gesondert aufgeführten Gegenpäpsten ein Eintrag unter Chiesa cattolica
in keinem Fall vorgesehen ist und ihre Schriften samt und sonders als
"privat" gelten.
Es ist dem Band also anzumerken, daß er unter der Ägide der
Associazione Bibliotecari Ecclesiastici Italiani entstand, für die
selbstverständlich das Italienische die Leitsprache bildet. Obwohl die
Übernahme ihrer Vorschläge in andere nationalsprachliche Normdateien
für die Katalogisierung schon deswegen nicht ohne weiteres möglich
ist, darf man den Bearbeitern jedenfalls dankbar sein, daß sie für die
beiden nur schwer überschaubaren Bereiche Bibel und römische Kurie
einen in sich schlüssigen Leitfaden zur alphabetischen Katalogisierung
erstellt haben. Auf den in Vorbereitung befindlichen Bd. 2 für die
religiösen Orden darf man gespannt sein.
Christian Heitzmann
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