Das neue zweisprachige Handwörterbuch Italienisch (DIT) von
Langenscheidt füllt hier eine Lücke. Mit rund 225.000 "Stichwörtern
und Wendungen" in einem Band ist es in Zusammenarbeit mit dem
renommierten Turiner Verlag Paravia als völlige Neuentwicklung
erschienen. Es erreicht annähernd den Umfang von Langenscheidts
Großwörterbuch Italienisch[1] mit "rund 140.000 / 110.000 Stichwörtern
und Wendungen", von dem zuletzt 1987 eine erweiterte Neuausgabe in
zwei Bänden erschienen ist, die weiterhin lieferbar ist (und das
Doppelte des neuen Wörterbuchs kostet) und übertrifft dieses an
Aktualität und Modernität der Konzeption. Langenscheidts
Großwörterbuch wurde, genau wie das italienische Pendant Dizionario
delle lingue italiana e tedesca von Sansoni, vom Centro Lessicografico
Sansoni unter Leitung von V. Macchi besorgt. Die 1994 erschienene, 2.,
verbesserte Auflage des großen Sansoni-Wörterbuchs,[2] bemüht sich zwar
genau wie das neue Langenscheidts Handwörterbuch um Aktualität und
Erweiterung des Wortschatzes, die Handhabung ist jedoch dadurch
erschwert, daß das neue Material nicht in die Folge der Lemmata
eingeordnet, sondern in einem Anhang am Ende der beiden Bände angefügt
wurde.
Bei einem Vergleich der deutschen und der italienischen Konkurrenz
darf neben Sansoni das Wörterbuch von Garzanti nicht fehlen. Das
zuerst 1994 erschienene und seitdem mehrfach neu aufgelegte Dizionario
Garzanti di tedesco[3] präsentiert sich mit 75.000 Einträgen in
handlichem Format einem in erster Linie studentischen Publikum.
75.000 Stichwörter bot auch das seit 1985 in einer Neubearbeitung
vorliegende Langenscheidts Handwörterbuch Italienisch in seiner
neuesten Ausgabe von 1994.[4] Daß innerhalb eines für Neubearbeitungen
von Wörterbüchern relativ kurzen Zeitraums bereits 1997 ein neu
konzipiertes Handwörterbuch Italienisch erscheint, begründet der
Verlag mit der raschen Entwicklung des Wortschatzes aufgrund der
rasanten Veränderungen am Ende unseres Jahrhunderts. Mit ca. 225.000
Einträgen ist der Umfang des neuen Handwörterbuchs im Vergleich zur
Auflage von 1994 um ein Mehrfaches angestiegen. Regionale Varianten
werden genauso berücksichtigt wie die unterschiedlichen Ebenen der
Hoch-, Literatur- und Umgangssprache sowie die Fach- und
Sondersprachen des technischen, wirtschaftlichen und kommerziellen
Bereichs. Konzeptionsbasis waren die Modernität, die Aktualität und
die praktische Anwendbarkeit. Diese wird bereits beim Aufschlagen des
Lexikons augenfällig. Die Druckseite wirkt mit zwei- statt
dreispaltigem Layout kompakter, die Lesbarkeit ist durch
unterschiedliche Zeichenformatierungen verbessert. Durch die
Wiedergabe der vollständigen Silbentrennung wird dem Benutzer eine
wichtige Hilfestellung gegeben. Das zweisprachige Wörterbuch übernimmt
außerdem die Zusatzfunktion eines einsprachigen Wörterbuchs durch die
Aufschließung der Bedeutungsstrukturen und deren Erläuterung durch
Beispielsätze. Hierin liegt sicherlich der größte Mehrwert der
Neuentwicklung. Das neue Handwörterbuch Italienisch läßt keine Wünsche
offen: der deutsche Benutzer findet selbst Formulierungshilfen für das
Abfassen italienischer Korrespondenz (Geschäftsbriefe, Privatbriefe
etc.) und für situationsbedingte Wendungen (Dank, Grüße,
Entschuldigung etc.). Und last but not least werden noch Informationen
zur Reform der deutschen Rechtschreibung mit ca. 1200 Beispielen
geboten.
Gabriele Sobottka
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