Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
[ Bestand in K10plus ]
Library resources for German-Jewish genealogy
- 99-1/4-068
-
Library resources for German-Jewish genealogy / by
Angelika Ellmann-Krüger. With Edward David Luft.
- Teaneck, NJ : Avotaynu, 1998. - VIII, 80 S. ; 26 cm.
- (Avotaynu monograph series). - ISBN 1-886223-09-2 : $
20.00
- [5082]
Die Verfasserin ist den Lesern von IFB durch ihre 1992 erschienene
Auswahlbibliographie zur jüdischen Familienforschung[1] bekannt. Da es
jedoch wohl wesentlich mehr an der Genealogie der deutschen Juden
interessierte Genealogen im Ausland[2] - vor allem in den USA und in
Israel - geben dürfte, als in Deutschland selbst, war es logisch, für
diese vorwiegend englischsprachige Benutzergruppe ein Hilfsmittel in
ihrer Sprache vorzulegen. Der Titel der schmalen Publikation ist
insofern irreführend, als er ein Adreßbuch von Bibliotheken mit
Sammelschwerpunkt bei Veröffentlichung zum Judentum und ggf. von
Judaica erwarten läßt. Dem ist aber nicht so, wie die folgende
Kapitelgliederung zeigt: 1. Einleitung mit Typologie der Hilfsmittel;
2. Verzeichnis der Bibliotheken, unterteilt nach Staats- und
Universitätsbibliotheken, Spezialbibliotheken und (drei) Bibliotheken
von Archiven; die Auswahl insbesondere im ersten und dritten Abschnitt
ist mehr als anfechtbar; die Katalogsituation wird summarisch
beschrieben, die einschlägigen Bestände aber ganz unsystematisch und
auch nicht so, daß man begreift, warum gerade diese Bibliothek
ausgewählt wurde;[3] Öffnungszeiten sind angegeben, nicht aber die
Anschrift, die man in einem Anhang suchen muß, in dem tabellarisch die
vorne beschriebenen zusammen mit weiteren Bibliotheken aufgeführt
sind; berücksichtigt sind nur Bibliotheken in Deutschland, obwohl es
doch für die vermutete Zielgruppe viel näher läge, zuallererst die
reichen Spezialbestände einiger Bibliotheken in den USA zu
konsultieren; 3. Elektronische Kataloge[4] (online, CD-ROMs) und SUBITO;
4. Kataloge und Bibliographien. Anhang A, der genausogut als Kapitel 5
durchgehen könnte, verzeichnet in nicht nachvollziehbarer Auswahl
einschlägige Monographien und Aufsätze, die sachlich gegliedert sind,
ohne daß die Zuordnung eines Titels zu einem der Abschnitte immer
einleuchtend wäre. Es handelt sich wohl um einen Auszug aus der
eingangs genannten, wesentlich titelreicheren Bibliographie der
Verfasserin, mit dem die vorliegenden Listen den Nachteil gemeinsam
haben, nur alphabetisch statt sachlich (z.B. nach Orten oder
Familiennamen) geordnet zu sein; auf Anhieb stellt man das Fehlen
selbst wichtiger, vor allem neuerer Titel fest.
Dieses schlecht organisierte Bändchen wird dem oben genannten
Benutzerkreis eine nur ungenügende Hilfe sein. Für deutsche
Bibliotheken ist es verzichtbar, da diese die genannte Bibliographie
anbieten sollten.
Klaus Schreiber
- [1]
- Auswahlbibliographie zur jüdischen Familienforschung : vom Anfang
des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart / Angelika G. Ellmann-Krüger.
- Wiesbaden : Harrassowitz, 1992. - 202 S. ; 24 cm. - ISBN
3-447-03318-5 (br.) : DM 68.00 [1657]. - Rez.: IFB 95-3-367.
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- [2]
- Von den drei im Vorwort genannten Zeitschriften zur jüdischen
Genealogie erscheinen zwei in den USA und haben einen Schwerpunkt beim
osteuropäischen Judentum:
- Avotaynu : the international review of Jewish genealogy. - 1 (1985)
- . Sie erscheint im gleichnamigen Verlag und die hier besprochene
Publikation stellt ein ungezähltes Beiheft zu dieser Zeitschrift dar.
- Der Stammbaum : genealogical research / Germans from Russia Heritage
Society. - Bismarck, ND. - Nr. 1 (1973) - .
- Maajan = Die Quelle : Zeitschrift für jüdische Familienforschung ;
Organ der SVJG, Schweizer Vereinigung für Jüdische Genealogie.
- Zürich. - 1 (1986) - .
- Jüdische Familienforschung / Arthur-Custos-Gedächtnis-Archiv.
- Geldern. - 69 (1993) - .
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- [3]
- Z.B. die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, S. 16
- 17; dafür ist ihr Lesesaal abgebildet; zieht man den Platz für das
Photo ab, bleibt zur Beschreibung der Bibliothek gerade eine halbe
Seite.
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- [4]
- Mit z.T. kruden bis unvollständigen Informationen, von denen man
nicht annehmen kann, daß sie von der in Berlin ansässigen Hauptautorin
stammen. Diese hätte auch gut daran getan, noch einmal kritisch
Korrektur zu lesen, insbesondere bei deutschen Titeln; es ist kaum
anzunehmen, wie auf S. 7 behauptet, daß die Library of Congress den
Reichsanzeiger wirklich als "Deutsches Reichsanzeiger und preußischer
Staatsanzerger" katalogisiert hat.
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