Gegenüber der Vorausgabe hat sich die Zahl der verzeichneten Drucker/Verleger von 2000 auf nunmehr 4000 verdoppelt; daß Eintragungen der 2. Ausg. auf Grund neuer Erkenntnisse und Funde korrigiert und ergänzt wurden, ist selbstverständlich. Der dem Verzeichnis vorangestellten Statistik lassen sich die Schwerpunkte entnehmen: der Anteil der französischen Drucker/Verleger hat sich weiterhin auf Kosten der anderen erhöht und beläuft sich jetzt auf 1771 oder 44,2 % (gegenüber 687 oder 34,3 %). Deutschland führt jetzt nur noch ganz knapp mit 509 oder 12,7 % vor Großbritannien mit 507 und gleichfalls 12,7 %, was einen beträchtlichen Rückgang von den damals erreichten 17,3 % bzw. 16 % bedeutet. Die Rangfolge der Druckorte sieht dagegen anders aus und spiegelt die Konzentration in Frankreich (mit Paris) und Großbritannien (mit London): die Liste der insgesamt 506 Druckorte in 24 Ländern wird angeführt von Frankreich mit 137, gefolgt von Deutschland mit 113, Italien mit 76, Großbritannien mit 30 und den Niederlanden mit 29. Erwähnt sei auch noch, daß mehr als die Hälfte der Drucker/Verleger (2235 oder 55,0 %) im 18. Jahrhundert aktiv war. Daß dieses Übergewicht Frankreichs natürlich eine Folge sowohl der überwältigend reichen Bestände der Bibliothèque Nationale de France als wohl auch der Priorität zu verdanken ist, mit der diese Bestände neu katalogisiert werden, liegt auf der Hand. Falls es eines Beweises dafür bedürfte kann man die Zahl der spanischen Drucker/Verleger - 131 oder 3,2 % - mit der des im folgenden besprochenen spanischen Verzeichnisses vergleichen, die sich trotz Beschränkung auf Drucker des 15. - 17. Jahrhunderts auf 939 beläuft.
Die alphabetisch geordneten und durchnumerierten Haupteintragungen (dazwischen finden sich sehr zahlreich Verweisungen) für die Drucker/Verleger sind wie folgt aufgebaut: Name, Geburts- und Todesjahr; Aktivität; Geburts- und Todesdatum (man fragt sich, warum diese nicht gleich hinter dem Namen angegeben werden); Namensvarianten; Wirkungsorte mit Datierung und ggf. Angabe von Straße und Firmenschild; Devisen; Biographisches und Genealogisches (durch die relative Ausführlichkeit dieser Informationen unterscheidet sich das vorliegende Verzeichnis von verwandten älteren Repertorien); Quellen (mit Kürzeln zitiert, die auf die ca. 600 Titel im Anhang verweisen). Das Register der Druck- und Verlagsorte (innerhalb sind die Drucker alphabetisch, nicht etwa chronologisch geordnet) bestätigt die oben gemachten statistischen Angaben: auf Paris entfällt der Löwenanteil mit allein 19 Spalten.
Das Ungleichgewicht, das dieses Verzeichnis auf Grund seiner Erarbeitung an primär französischen Drucken auszeichnet, dürfte dann nach und nach verschwinden, wenn diese Datenbank wirklich Teil der vom Consortium of European Research Libraries betriebenen Datenbank alter Drucke werden sollte, der dann Normcharakter zukäme. Damit würde zugleich der in der Rezension der Vorauflage erhobenen Forderung entsprochen.
Klaus Schreiber