Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
[ Bestand in K10plus ]
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Der Carl-Hanser-Verlag
- 99-1/4-115
-
Der Carl-Hanser-Verlag : eine Bibliographie. - München
[u.a.] : Hanser. - 21 cm
- [5421]
- Bd. 3. 1928 - 1998 : Ergänzung 1988 - 1998 : [mit einem
Überblick über die Jahre 1988 bis 1998] / [zsgest. von
Michael Frey und Ernst Dieter Fischer]. - 1998. - 819 S.
- ISBN 3-446-19612-9 : DM 98.00
Den dritten und bisher umfangreichsten Band seiner
Verlagsbibliographie hat der Carl Hanser Verlag veröffentlicht.
Äußerlich kaum verändert, im selben Format, im selben blauen
Leineneinband wird über die Erscheinungsjahre 1988 bis 1998
Rechenschaft abgelegt. Der erste, noch nicht gezählte Band behandelte
die Zeitspanne von 1928 bis 1978, der zweite brachte die Ergänzung
1978 - 1988. Ein geschichtlicher Überblick auf 36 Seiten, verfaßt von
Herbert G. Göpfert, ging dem ersten Band voraus. Die folgenden Bände
begnügen sich mit wenigen Seiten zum selben Thema. Und in der Tat
haben wir es hier nicht mit jener Mischform von Verlagsgeschichte und
-bibliographie zu tun, wie es in anderen im vorliegenden Heft von IFB
besprochenen Beispielen der Fall ist. Für alle drei genannten
Berichtszeiträume liegen gründlich recherchierte und durch die
Druckanordnung übersichtlich gestaltete Bibliographien vor, die noch
dazu jeweils auf zweieinhalb bis gut drei Seiten Hinweise zur
Benutzung bieten. Dem Verlagsprofil entsprechend ist auch im dritten
Band eine Aufteilung in eine Bibliographie des Literaturverlags (S. 15
- 354) und eine Bibliographie des Fachbuchverlags (S. 355 - 657)
vorgenommen worden, ergänzt durch eine nur sieben Seiten umfassende
Liste der Fachzeitschriften. Bemerkenswert ist auch hier wieder ein
Chronologisches Verzeichnis der Erstausgaben (S. 669 - 742), das
allerdings nicht als Register angelegt ist und nur die Erst- und
Neuausgaben mit deren Kurztitelangaben aufführt. Dennoch eröffnet es
eine weitere Suchstrategie. Ein Namenregister rundet die Bibliographie
ab. Es werden alle in den alphabetischen Verzeichnissen genannten
Namen nachgewiesen, und zwar sowohl der formal beteiligten als auch
der sachlich behandelten Personen.
Die Titelaufnahmen stimmen nicht immer mit bibliothekarischen Regeln
überein, aber sie sind in sich konsequent, und die zahlreichen
Verweisungen erleichtern die Suche ungemein. Mit besonderem Interesse
sollte man sich hier - wie auch in anderen Fällen - dem
Kleingedruckten zuwenden. In den Fußnoten werden nicht nur alle
Auflagen und Ausgaben aufgeführt, sondern auch alle an andere Verlage
vergebene Lizenzen und Übersetzungsrechte. In der bibliographischen
Beschreibung fehlende Informationen, wie Titel der Originalausgabe bei
Übersetzungen oder ein verstecktes, nicht auf der Haupttitelseite
genanntes Nachwort und sein Verfasser werden hier ebenfalls
mitgeteilt. Die beiden alphabetischen Hauptverzeichnisse kennen
Verfasser- und unter dem Sachtitel aufgenommene Vielverfasserschriften
in gegebener Wortfolge mit unberücksichtigten bestimmten und
unbestimmten Artikeln und sogar Ergänzungen in eckigen Klammern. Unter
dem Sachtitel als Haupteintragung findet man zwar - wie es die
Hinweise erläutern - auch alle Werke mit überwiegend Illustrationen
und Texten von einer anderen Person, aber eine so ausgefallene Regel
fällt bei der insgesamt gut durchdachten Konzeption nicht ins Gewicht.
Diese Verlagsbibliographie leistet dasselbe wie Bibliothekskataloge
und Fachbibliographien und bietet darüber hinaus noch viel mehr an
Information.
Rainer Fürst
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