Zu Beginn des Buches bieten eine alphabetische Aufreihung der
Artikelüberschriften und vor allem ihre zweite, inhaltlich gegliederte
Auflistung (ungefähr der o.a. Themenliste entsprechend) die notwendige
Orientierung über die Artikel. Weit wertvoller für die inhaltliche
Erschließung des Bandes ist ein allgemeiner, zweistufiger Sach-,
Titel- und Personenindex mit ca. 4500 Eintragungen, die auf
Seitenzahlen oder gelegentlich auf andere Registereintragungen
verweisen. Von diesem Register aus erschließt sich erst das Lexikon in
seinem vollen inhaltlichen Umfang, da dessen Artikel-Überschriften
zwar eindeutig und klar formuliert sind, aber wegen der
enzyklopädischen Darstellung auch unter synonymen, ähnlichen oder
abweichenden Titeln hätten vermutet werden können, vor allem aber,
weil die Artikel inhaltlich weit umfassend abgefaßt sind und ihre
vielen Einzelheiten hier erschlossen werden.[1]
Nicht ganz konsistent scheint mir der Umgang mit biographischen
Einträgen: Die Herausgeberin nimmt in der Einleitung ausdrücklich
Abstand davon, ein biographisches Nachschlagewerk vorlegen zu wollen,
sie nimmt aber trotzdem Artikel zu einigen Personen auf, die aber in
der Übersicht zu Beginn des Bandes nicht in einer eigenen Gruppe,
sondern dort den o.a. inhaltlichen Gruppen zugeordnet werden. (Nur in
der Gruppe "Politische Figuren und die Medien" werden amerikanische
Präsidenten und Vizepräsidenten zusammengestellt.) Im Register werden
die mit eigenen Artikeln bedachten Personen wie auch die vielen
anderen in den Texten erwähnten Personen namentlich - eigene Artikel
in Fettdruck - aufgeführt. Für den gezielt suchenden Interessenten
empfiehlt sich daher, in das Register zu schauen, die unspezifisch
Neugierigen finden beim Blättern die wohl wichtigsten Namen aus der
amerikanischen Mediengeschichte (allerdings keine Filmschauspieler und
keine Spielfilmregisseure). Ähnliche Einschränkungen und
Überraschungen wird man auch bei anderen Themen finden, z.B. bei
Firmen, Radio- und Fernsehstationen, Titeln von Zeitungen,
Zeitschriften, Filmen, Hörfunk- und Fernsehsendungen, sogar bei Titeln
populärer oder epochemachender wissenschaftlicher Literatur zur
Massenkommunikation: Prägnante Beispiele werden ausführlich in eigenen
Artikeln behandelt, die meisten Themen und Namen findet man schnell im
Register, nach einigen muß man mit etwas Phantasie suchen, aber nur
nach wenigen wird man vergeblich fahnden. Als enzyklopädischer
Einstieg in die Geschichte und die jüngste Vergangenheit der
US-amerikanischen Massenmedien ist dieser Band einzigartig und
vorzüglich geeignet. Für Nicht-Spezialisten - und das sind wohl fast
alle nicht-amerikanische Leser -, bietet es eine gut organisierte,
überwältigende Fülle an einführenden Artikeln und an detaillierten
Informationen; Spezialisten werden sicherlich einiges vermissen oder
zu knapp ausgeführt finden, die Absicht der Herausgeberin aber werden
alle erfüllt sehen: Die Geschichte der Medien besser zugänglich und
besser verständlich zu machen für die, die keine Experten auf diesem
Gebiet sind (S. IX).
Wilbert Ubbens
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