Das Gesamtwerk gliedert sich nach Epochen in die Teile 1 - 3 (Teil 3 für das letzte Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts steht noch aus und ist für das Jahr 2000 angekündigt). Jeder Teil gliedert sich wiederum in die folgenden drei Abteilungen:
1. Bibliographie der Theaterperiodika im Sachtitelalphabet: Exakte, ausführliche bibliographische Beschreibung (Teil 1 mit 47, Teil. 2 mit 55 Titeln), und zwar Band für Band; der Bibliographie ist ein Register der genannten zeitgenössischen Personen beigegeben.
2. Inhaltsverzeichnisse und Einzelregister: wiederum im Alphabet der
Periodika (jetzt mit Kurztiteln) werden Band für Band die
Inhaltsverzeichnisse "in Orthographie und Interpunktion der Vorlage"
aufgeführt. Es folgen die von den Bearbeitern auf Grund der Lektüre
der Texte erstellten Register in 15 Rubriken (Schlagwörter;
Personennamen; Biographien; Beiträger; Schauspielergesellschaften;
Dramatische Werke; Dramenkritiken; Aufführungskritiken; Abgedruckte
Theaterstücke; Nicht-dramatische Werke; Theatergeschichte der Orte;
Beschreibungen von Theaterbauten; Theaterreden;
Spielplanverzeichnisse; Ensembleverzeichnisse). Zitiert wird mit der
Sigle der Zeitschrift, Jahr und Band; Fundstellen, für "Textpassagen,
die einen qualitativ hochwertigen Aussagewert besitzen", sind durch
Fettsatz markiert. An dem Umfangsverhältnis zwischen
Inhaltsverzeichnis und Register kann man die Erschließungstiefe
ermessen: beim allerersten Titel[2] in Teil 1 entfallen eine
zweispaltige Seite auf das Inhaltsverzeichnis (Kurztitel der Bände
mitgerechnet), auf das Register dagegen acht dreispaltige Seiten.
3. Gesamtregister. Es kumuliert die Eintragungen aus den
Einzelregistern gleichfalls innerhalb der genannten 15 Rubriken,
ordnet die Fundstellen aber nicht nach der Sigle der Zeitschrift,
sondern chronologisch unter Beibehaltung der erwähnten Markierung.
Besonders zu erwähnen sind die umfangreichen Beigaben (die beiden
ersten nur in Teil 1, die weiteren vier in allen Teilen, wobei der
Thesaurus der Schlagwörter dem jeweiligen Berichtszeitraum angepaßt
wird): Einleitender Essay (S. XI - XXVIII); Forschungsdokumentation:
Grundentscheidungen und Methodik (S. XXIX - XXXIII);
Benutzungshinweise (S. XXXV - XLIV); Konkordanz der verwendeten Siglen
(S. XLV - XLVII); Allgemeine Erläuterungen und Annotationen zu den
Schlagwörtern (S. XLIX - LXXIII); Zusammenstellung der Schlagwörter
nach Themenkreisen (S. LXXV - LXXXII). Der Rezensent wünschte sich,
daß Urheber großer - nicht nur bibliographischer - Unternehmungen
stets ihre Ziele und Methoden ebenso detailliert offenlegten und
begründeten, wie es hier der Fall ist. Auch die Benutzungshinweise
lassen in ihrer Detailliertheit keinen Punkt aus, so daß man sich hier
- zur raschen Orientierung für alle nur gelegentlichen Benutzer - eine
Kurzfassung gewünscht hätte.
Stellt schon die exakte bibliographische Verzeichnung der
ausgewerteten Periodika eine besondere Leistung dar - von der
Schwierigkeit, seltene Exemplare überhaupt zu ermitteln und
einzusehen, ganz zu schweigen - so ist die inhaltliche Erschließung
der Texte selbst die ganz besondere Leistung der Bearbeiter. Zur
Bildung der ca. 550 Schlagwörter, die die erste Register-Rubrik
ausmachen, bedienen sie sich soweit wie möglich "der vorgefundenen
Begrifflichkeit und Terminologie". Die Schlagwörter sind in einem
Thesaurus zusammengestellt, der Hinweise zum begrifflichen Gehalt und
zur Erschließungstiefe enthält, dazu Verweisungen und
Siehe-auch-Verweisungen; darüber hinaus werden die Schlagwörter im
Anschluß an den Thesaurus noch einmal nach 14 Themenkreisen
zusammengestellt. Neben der Erschließung durch Schlagwörter, die dazu
angetan ist, unsere Kenntnis vom Theater der zweiten Hälfte des
achtzehnten Jahrhunderts auf eine ganz neue und wesentlich breitere
Basis zu stellen, leistet der Index natürlich auch Vorzügliches für
alle Untersuchungen zu einzelnen Institutionen (Theater,
Schauspielgesellschaften etc.) vor allem aber zu den Personen
(Dramenautoren, Theater"managern", Schauspielern). Daß die sichere
Identifizierung einer Person von diesem Index nur ansatzweise
geleistet werden kann, liegt auf der Hand, da er mit der Praxis
konfrontiert ist, daß in den ausgewerteten Quellen (das gilt noch für
die Theaterperiodika des 19., ja selbst des 20. Jahrhunderts) Vornamen
zumeist gar nicht, ansonsten fast ausschließlich abgekürzt zitiert
werden: wenn - um ein willkürlich gewähltes Beispiel zu nehmen - im
Gesamtregister der Personennamen von Teil 1 ein Herr (?) Sonnenfels
unter folgenden Eintragungen vorkommt: Sonnenfels; Sonnenfels, J. E.
v.; Sonnenfels, Joseph v.; Sonnenfels, v., so kann man nur vermuten,
wieviele (eher wenige) verschiedene Personen sich in Wirklichkeit
dahinter verbergen. Derjenige, der eine Person dieses Namens sucht,
wird für jeden Nachweis dankbar sein, und es wird ihm sicherlich auf
Grund der Informationen, die er bereits besitzt, möglich sein, einige
Nachweise seiner Personen (mit Vornamen) zuzuordnen, vorausgesetzt,
daß er sich nicht auf die Register beschränkt, sondern die Texte
selbst konsultiert. Daß solches unmöglich von den Bearbeitern des
Index geleistet werden konnte, liegt auf der Hand; der erwähnte
Benutzer wird ihnen gleichwohl für die bloßen Nachweise Dank wissen.
Klaus Schreiber
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