Teil 1 der Bibliographie der englischsprachigen Titel stellt allgemeine Werke zum Puppentheater vor: Nachschlagewerke, allgemeine Monographien (unter den Aspekten Zielgruppe, Region, Stadt, Truppe bzw. Theater, Personen), Theorie, Soziologie, Semiologie, Geschichte, Repertoire, Technik und Einsatzmöglichkeiten des Puppentheaters werden gesondert aufgeführt. Teil 2 befaßt sich mit den Erscheinungsformen des traditionellen Puppentheaters, wie den verschiedenen Formen der Kasperfigur, dem Punch und dem Karagöz, wobei die Vernachlässigung der zahlreichen Formen traditionellen ostasiatischen Puppentheaters auffällt. Teil 3 bietet Literatur zu verschiedenen Figurenformen von den Automaten über Fingerpuppen und Marionetten bis zu Papiertheatern und zum Schattenspiel, wobei hier auch ostasiatische Formen Berücksichtigung finden.
Die Bibliographie der französischsprachigen Titel ist leider weitgehend anders gegliedert, was die parallele Benutzung nicht gerade erleichtert; ein sachlicher Zwang für diese Verschiedenheit (zumindest auf der Ebene der Teile- und Kapitelgliederung) ist nicht zu erkennen. Teil 1 und 2 entsprechen zwar noch denen der anderen Bibliographie, weisen aber eine unterschiedliche Binnengliederung auf. Teil 3 behandelt die Beziehungen zu anderen Bereichen (mit Kapiteln für: andere Künste, Pädagogik, Literatur, Freizeit, Therapie, politisches Leben), Teil 4 das traditionelle Marionettentheater, Teil 5 verschiedene Typen des Puppentheaters in nicht weniger als 26 Abschnitten; Teil 5 schließlich behandelt das Schattenspiel.
Die durchnumerierten Einträge mit vollständigen bibliographischen Angaben sind teilweise annotiert, nennen ggf. Übersetzungen, ferner Standorte in französischen und ausländischen Bibliotheken sowie die vergebenen Schlagwörter, unter denen die Titel im Register erscheinen.
Die div. Anhänge und Register unterscheiden sich in beiden Bibliographien leicht. Gemeinsam sind ihnen jedoch das Verzeichnis der mit Standortangaben vertretenen Bibliotheken und Institutionen, eine englisch-französische Begriffskonkordanz sowie das Generalregister für Verfasser und sonstige beteiligte Personen, alle Sachtitel (auch die von Verfasserwerken) sowie der Schlagwörter.
Beide Bibliographien sind wichtige Informationsmittel für Fachwissenschaftler, Puppenspieler und interessierte Laien gleichermaßen. Ein Manko ist freilich zu bedenken: Während etablierte Truppen des Figurentheaters, wie zum Beispiel das Bread and Puppet Theatre nach Art der verwendeten Puppen unter den Typisierungen des dritten Kapitels (der ersten Bibliographie) eingeordnet werden, vermißt man doch ein Kapitel, daß sich mit neuen, oft an der Grenze zwischen Tanz, Schauspielertheater, Performance und Film angesiedelten Formen des Figurentheaters befaßt, die durch das herkömmliche Typisierungsraster kaum adäquat erfaßt werden können.
Peter Schmitt / Klaus Schreiber