Der Hauptteil gliedert sich systematisch in fünf Großgruppen: A. Leben
und Werk. Umfeld und Nachwelt. Erwähnenswert sind hier die beiden
Abschnitte mit einer Auswahl an Schriften zur allgemeinen
Gattungsgeschichte von Oper (A25.1 Enzyklopädien. Lexika. Handbücher;
A25.2 Monographien) - nur Werke, die die Bühnenmusik insgesamt, also
auch die Operette, berücksichtigen, weshalb die Überschrift des
Inhaltsverzeichnisses - Gattungsgeschichtliches Umfeld: Musiktheater
(Oper) - zutreffender ist als die Überschrift im Kapitel selbst
- Gattungsgeschichtliches Umfeld: Oper und Ballett - und ausführlicher
von Operette (A26.1 Enzyklopädien. Lexika. Handbücher; A26.2
Periodica; A26.3 Monographien; A26.4 Operettenführer; A26.5 Aufsätze
und Abhandlungen). So ist Reclams Operettenführer[4] genannt im Kapitel
A26.4 (S. 106) - allerdings nicht die aktuelle Auflage, denn
"Neuauflagen, Übersetzungen und Nachdrucke sind, ohne hier freilich
Vollständigkeit anzustreben, jeweils dem Titel der Erstauflage
beziehungsweise des Erstdrucks angefügt" (S. 22) - , nicht dagegen
Reclams Opernführer,[5] obwohl in dessen aktueller Ausgabe Hoffmanns
Erzählungen vorgestellt sind. Dafür ist das Lexikon der Operette,[6]
dessen Publikation vom Verlag aufgegeben wurde, bei Enzyklopädien.
Lexika. Handbücher zu Oper und Ballett aufgeführt. - B. Instrumental-
und Vokalmusik - mit 3 Seiten lt. Herausgeber (S. 22) die kleinste und
am wenigsten erforschte Gruppe. - C. Einzelne Bühnenwerke (außer Les
contes d'Hoffmann). Da das bereits vor zwanzig Jahren (im 1980
erschienenen New Grove) angekündigte Werkverzeichnis von Almeida[7]
immer noch nicht vorliegt, sind hier vernünftigerweise alle
Bühnenwerke mit Titel, "Anzahl der Akte, Textdichter, Ort und Datum
der Uraufführung" (S. 22) und gängigen fremdsprachigen Titeln
aufgeführt, auch wenn keine Sekundärliteratur vorliegt. - D. Les
Contes d'Hoffmann. - E. Bearbeitungen.
Diese Gruppen sind mit Hilfe einer Art Dezimalklassifikation weiter
systematisch bzw. chronologisch (Bühnenwerke) gegliedert, unterstes
Ordnungskriterium ist stets Chronologie. Die einzelnen Einträge sind
jedoch nicht durchgezählt, was dazu führt, daß die ersten beiden
Register lediglich auf Kapitel verweisen, innerhalb derer dann der
betreffende Eintrag recherchiert werden muß. Zwar sind die einzelnen
Kapitel meist sehr kurz, z.B. 1 Eintrag in Kapitel C88.1 (S. 200),
doch umfaßt das längste immerhin 25 S. (Kapitel D7: S. 223 - 248). Die
Benutzbarkeit zumindest des Namenregisters ist dadurch sehr
erschwert.
Die bibliographische Beschreibung ist ebenso eigentümlich wie
uneinheitlich, wie die in den Fußnoten aufgeführten Beispiele belegen,
und kommt ohne die eigentlich unerläßliche Angabe von Verlag und
Umfang aus.
Register: 1. Personen- und Namenregister (so im Inhaltsverzeichnis)
bzw. Personen- und Namenverzeichnis (S. 257) der Autoren und
behandelten Personen; 2. das Register der Bühnenwerke Offenbachs
(alphabetisch) führt diese keineswegs wie in vergleichbaren Werken
üblich rein alphabetisch (mit oder ohne Berücksichtigung von Artikeln)
auf, sondern unter dem jeweils sinntragenden Substantiv, das
wenigstens durch Unterstreichung markiert ist, was jedoch nicht
konsequent durchgehalten ist.[8] Dafür nennt es beim Haupteintrag die
Almeida-Nummer sowie (im Vergleich zu Kapitel C. verkürzt die Gattung
(Opéra comique etc.), die Librettisten, die Uraufführungsdaten und
ggf. weitere Titel;[9] 3. das Register der Werke Jacques Offenbachs nach
Almeida-Nummern stellt ein von Christoph Dohr erstelltes Verzeichnis
der im Historischen Archiv der Stadt Köln (HAStK) vorhandenen
Autographen und Autographen-Photokopien dar. Es "folgt Almeidas
chronologischem Werk-Verzeichnis von ca. 1988 unter Hinzuziehung des
Verzeichnisses der Autographen-Besitzer (mschr., beide im HAStK;
Almeida weist dort 733 Autographen-Teile zu 648 Almeida-Nummern nach)"
(S. 287) und gliedert sich in Instrumental-Werke I, Instrumental-Werke
II - ohne Hinweis darauf, wie sich diese beiden Gruppen unterscheiden
-, Transkriptionen und Orchestrationen, Vokales Werk,
geistlich/weltlich I; Bühnenwerke; Fragmente zu Bühnenwerken. Es
handelt sich allerdings nicht um ein Register, da nicht auf die
Bibliographie verwiesen wird, sondern vielmehr um eine schlichte
Übersicht über die Werke Offenbachs, die nicht mehr bietet als
Almeida-Nummer, Titel und Entstehungsjahr; 4. Register der abgekürzt
aufgeführten Literatur.
Die Bibliotheca Offenbachiana ist für die Bühnenwerke (Kapitel C und
Register der Bühnenwerke) und durch das Register nach Almeida-Nummern
bedingt als Werkverzeichnis tauglich. Insgesamt wirkt sie jedoch wenig
professionell. Da sie als einzige existierende Offenbach-Bibliographie
für Bibliotheken dennoch unverzichtbar ist, müßten künftige Auflagen
wesentlich verbessert werden; zu hoffen ist, daß auch das
Werkverzeichnis nicht mehr allzu lange auf sich warten läßt.
Martina Rommel
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