Im Vergleich mit der CD-ROM entfällt beim Lexikon die Geschichte der
Oper; die auf der CD-ROM bei den Spielstätten enthaltene Welt- und die
Europakarte, die der Übersicht über die Verteilung von Opernhäusern
weltweit und in Europa dienen und natürlich die - ohnehin zu kurzen
- Hörbeispiele einzelner Arien. Auch die sinnvolle Einteilung in
verschiedene Rubriken (Komponisten, Opern, Personen, Sachbegriffe,
Spielstätten, Rollen) vermißt man, denn in der Art eines Lexikons
bietet Reclams Lexikon der Opernwelt alle Arten von Lemmata
- Sach- und
Personenartikel - in einem Alphabet: Opern, Komponisten,
Librettisten, Sänger, Dirigenten, Regisseure, Bühnenbildner, Personen
wie Opernmanager und -leiter, Rollen, Spielstätten und Sachbegriffe
aller Art,[4] darunter Artikel wie CD (Compact Disc) oder Neudeutsche
Schule, die man nicht unbedingt in einem Opernlexikon suchen wird.
Verweisungen fehlen grundsätzlich, so ist beispielsweise der Abbé
Vogler nur unter Vogler, Georg Joseph (genannt "Abbé Vogler"), die
Oper von Arthur Honegger Der Adler ist nur unter dem Originaltitel
L'aiglon zu finden - von Verweisungen innerhalb der Artikel, was den
Links der CD-ROM entspräche, ganz zu schweigen. Dieses Manko wird auch
nicht durch das Register ausgeglichen, das nur die ausführlich
besprochenen Werke, nicht dagegen alle lediglich vorgestellten
enthält.
Wie bereits auf der CD-ROM sind Literaturangaben (nur Monographien) in
geringem Umfang bei einem Teil der Artikel vorhanden, so z.B. bei
Maria Callas und Hans Werner Henze, nicht jedoch bei Peter Schreier,
Montserrat Caballé oder Luigi Nono. Leider sind sie typographisch
nicht vom Artikel abgesetzt, sondern schließen einfach an dessen
letzten Satz an, was nicht gerade sehr übersichtlich ist.
Wesentlich praktischer wäre es gewesen, die "über 3000 Seiten" statt
auf 6 Bände (in Kassette) im Format der Universal-Bibliothek zu
verteilen, in 1 bis 2 Oktav-Bänden (die der Verlag ja ebenfalls im
Programm hat) zusammenzufassen.
Wie sein Vorgänger ist auch dieses Produkt der Weitervermarktung für
Bibliotheken nicht unbedingt relevant.
Martina Rommel
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