Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
Rock-Hard-Enzyklopädie [Medienkombination]
- 99-1/4-325
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Rock-Hard-Enzyklopädie [Medienkombination] : 700 der
interessantesten Rockbands aus den letzten 30 Jahren /
[Hrsg.: Holger Stratmann. Mitarb.: Götz Kühnemund ...].
- Dortmund : Rock-Hard-GmbH. - ISBN 3-9805171-0-1 : DM
44.90. - (Rock-Hard-GmbH, Postfach 11 02 12, 44058
Dortmund, FAX 0231/562014-3)
- [5155]
- Buch. 1998. - 504 S. : Ill. ; 25 cm
- CD. Classix : mit 17 wegweisenden Songs - einmalig in
dieser Zusammenstellung! - 1998. - 1 CD ; 12 cm
Unter den einzelnen Sparten und Gattungen der Pop- und Rockmusik
dürfte diejenige, die ursprünglich als Hardrock oder Heavy Metal
bezeichnet wurde, zu den ergiebigsten, umsatzstärksten und
wahrscheinlich auch einflußreichsten gehören. Wenngleich sich die
Geister bald nach den ersten Schallplatten von Led Zeppelin, Uriah
Heep, Black Sabbath usw. in den sechziger und siebziger Jahren
schieden - so sehr wurde diese neue Gattung der Popmusik mit den
Begriffen "energiegeladen", "powervoll" und "kompromißlos"
gekennzeichnet und erhielt ihre eigene Anhängergemeinde. Aus Hardrock
entstanden Stilrichtungen wie Punk, Hardcore, Crossover, Gothic Rock,
Grunge, Progressive Rock, Melodic Rock, Black Metal, Death Metal usw.
Die bürgerliche Presse ist schnell dabei, wenn es gilt, diese Musik in
die Nähe von Rockertum, randalierenden Motorradfans in Lederkleidung
und langhaarigen Krachmachern bis hin zum politischen Extremismus zu
stellen, so daß sich der "normale" Bürger bis heute mit der
exzentrischen Heavy-Szene schwertut. Diskussionen um die
Rechtsextremität der Böhsen Onkelz und anderer Bands oder die
Auswirkungen von Open-Air-Festivals (meist geht es hierbei um
Ausschreitungen, die aus dem ordnungspolizeilichen Blickwinkel gesehen
werden) seien hier nur stellvertretend erwähnt. Aussagen über die
Qualität der Musik oder der Texte sind dabei nur selten zu finden.
Zur Heavy-Szene gehören auch Zeitschriften und Magazine mit hohen
internationalen Auflagen wie z.B. MetalHammer (jetzt: New rock & metal
hammer), Break out, Heavy, oder was!? oder Rock-Hard im
deutschsprachigen Raum. Der seit zwölf Jahren erscheinende
Jazz-Rock-Pop-Index[1] des Rezensenten erlaubt eine Statistik, wonach
die Literatur des Hard Rock nahezu 60 % des gesamten Volumens über
alle Jahrgänge hinweg ausmacht.
Die Redaktion einer dieser Zeitschriften, die nunmehr im 17. Jg.
erscheinende Rock-Hard, mit ihren über 20 Mitarbeitern hat es sich zur
Aufgabe gemacht, neben der täglichen Arbeit der Heftproduktion (im
Schnitt ca. 170 Seiten Umfang monatlich), das vorliegende Lexikon zu
erarbeiten. Es will einen repräsentativen Überblick über die Szene
vermitteln und verzeichnet "700 der interessantesten Rockbands aus den
letzten 30 Jahren" (Umschlag). Neben den bekannten Altstars der
sechziger und siebziger Jahre ist auch die Szene der achtziger Jahre
bis hin zu Newcomern der neunziger Jahre behandelt. Die Artikel
enthalten unter dem Bandnamen die einzelnen Bandmitglieder jeweils mit
Instrument, Entstehungsgeschichte der Band, Fakten und Bewertungen
sowie Diskographien und zum Teil seltene Archivbilder in Schwarzweiß.
Der unverzichtbare Index enthält alle in den Artikeln erwähnten
Personen- und Bandnamen und ermöglicht somit gute Querverweise.
Die diesem Lexikon beigefügte und speziell produzierte Audio-CD
enthält 17 Bands/Stücke von Savatage, Raven, Voi Vod, Manowar, Fear
Factory, Riot, S.O.D., Sepultura, Fates Warning, Napalm Death,
Mercyful Fate, Celtic Frost, Waltari, Kreator, Armored Saint, Venom,
Entombed. Alle diese Musiker und Bands sind dem neuen Rock-Lexikon
keinen einzigen Eintrag wert (s.o. IFB 99-1/4-321).
Die Rock-Hard-Enzyklopädie stellt eine Auswahl der Redaktion der
Zeitschrift dar, weshalb das Lexikon nicht "Hardrock-Enzyklopädie"
heißt, sondern eben Rock-Hard-Enzyklopädie. Das Lexikon ist
durchgehend professionell gestaltet und braucht sich vor anderen
Werken nicht zu verstecken.
Bernhard Hefele
- [1]
- Vgl. zuletzt IFB 93-3/4-201 - 202.
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