Auch der Klaviermusikführer stellt "600 Werke von 180 Komponisten"
- was quantitativ dem Harenberg-Kammermusikführer entspricht - "vom
Barock bis zur Gegenwart" (Umschlag) vor. Darüber hinaus bietet er 600
CD-Empfehlungen, diesmal von der Fachzeitschrift FonoForum sowie "1100
Fotos" und Abbildungen "von Komponisten und Pianisten [letztere
besonders zahlreich], Notenhandschriften und Dokumenten" (Umschlag).[2]
Da Anlage und Aufmachung den drei Vorgängern Harenberg-Opernführer,[3]
Harenberg-Konzertführer[4] und Harenberg-Kammermusikführer[5] entsprechen,
genügen kurze Hinweise.
Die für Laien geschriebene, nicht gezeichnete Einführung Magie in
schwarz und weiß - kleine Geschichte der Klaviermusik versucht, einen
Überblick über die Geschichte der Klaviermusik zu geben. Sie arbeitet
jedoch häufig lediglich mit Andeutungen, z.B. der Konkurrenz zweier
Komponisten[6] oder der Bau- und Funktionsweise von Tasteninstrumenten,[7]
ohne dem Leser eine konkrete Vorstellung zu vermitteln. Im Großen und
Ganzen stellt sie eine chronologische Aneinanderreihung von - im
Hauptteil überwiegend nicht enthaltenen - Komponisten dar, die meist
kurz in ein bis zwei Sätzen vorgestellt werden. Diese Einführung fällt
gegenüber dem sonstigen Niveau des Klaviermusikführers deutlich ab.
Anlage alphabetisch nach Komponisten, mit zwei Sammelartikeln
Liszt-Schüler und Klaviermusik der Gegenwart. Den mit Kürzeln
gezeichneten Artikeln zu Leben und Werk, teilweise auch Wirkung mit
Bild und knappen, nicht ganz aktuellen Literaturangaben[8] schließen
sich ggf. tabellarische Übersichten über die Klaviermusik sowie die
systematisch nach Gattungen bzw. nach Zyklen und sonstigen
Sammelwerken, Einzelwerken und Bearbeitungen geordneten Beschreibungen
von Kompositionen für Klavier solo, für Klavier zu 4 Händen sowie für
2 Klaviere in der angegebenen Reihenfolge[9] an. Größere Besetzungen
sind laut Vorwort (S. 6) seltener, tatsächlich jedoch gar nicht
enthalten.
Die Werkbeschreibungen setzen sich zusammen aus 1. dem Hinweis auf das
Hörbeispiel; 2. Angaben zu Satzbezeichnungen, Entstehung, Verlag
(praktische Spielausgaben), Spieldauer und teilweise Uraufführung; 3.
dem in die Abschnitte Entstehung, Zur Musik, ggf. Wirkung gegliederten
Text und 4. den CD-Empfehlungen. Die Wertungen der CD-Empfehlungen: K
= besonders empfehlenswerte Interpretation; R = kaum zu übertreffende
"Referenzaufnahme"; H = "Historische Aufnahmen - meist von den
Komponisten selbst auf Tonträger verewigt" (S. 7).
Anhang: 1. das Pianistenlexikon stellt Pianisten des 20. Jh. mit
kurzem Lebenslauf, häufig mit Porträt, vor; 2. das Instrumentenlexikon
wurde bereits erwähnt; 3. Glossar; 4. Komponisten-Chronologie; 5.
erstmalig eine Übersicht über die auf den CDs vorgestellten
Stücke/Sätze, die man bisher so sehr vermißte,[10] alphabetisch nach
Komponisten: Komponist/Werktitel, Satz, Interpret, CD/Track; 6.
Werkregister nach "originalen und umgangssprachlichen Titeln" (S.
986); 7. Personenregister; 8. Kurzbiographien der deutschen Autoren,
die z.T. schon bei den anderen Harenberg-Musikführern mitgewirkt
haben; 9. Bildquellenverzeichnis.
Die 12-CD-Edition - wiederum Einspielungen von Decca, Deutsche
Grammophon und Philips Classics - umfaßt "231 Sätze aus 203 Werken",
auf verschiedenen Tasteninstrumenten interpretiert von "nicht weniger
als 109 Pianistinnen und Pianisten" (S. 7), darunter auch Komponisten
als Interpreten ihrer eigenen Werke.
Das Werk sollte wie die anderen Harenberg-Führer in Bibliotheken nicht
fehlen.
Martina Rommel
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