Die Herausgeber schildern im Vorwort den Entstehungsprozeß, der eng
mit dem 16. Weltkongreß der International Political Science
Association in Berlin 1994 zusammenhängt. Dort trafen sich ein
Großteil der Autoren und diskutierten ihre Entwürfe miteinander, was
- so die Herausgeber - dem Gesamtkonzept sehr genutzt habe. Der Kreis
der Beiträger ist denn auch internationaler als im Vorgängerwerk. Dies
kann man unschwer bereits an den Herausgebern sehen, einem Australier
und einem Deutschen.[3] Gleichwohl haben insbesondere amerikanische
Politikwissenschaftler mitgewirkt, außerdem Briten und Deutsche in
größerer Zahl und darüber hinaus noch Schweden.
Das Werk ist in acht Hauptteile gegliedert, die die Subdisziplinen der
Politikwissenschaft widerspiegeln: politische Institutionen,
politisches Verhalten, vergleichende Politik, internationale
Beziehungen, politische Theorie, öffentliche Verwaltung, politische
Wirtschaftslehre, politikwissenschaftliche Methodologie. Diese
Hauptteile bestehen aus drei bis vier Artikeln, zumeist beginnend mit
einem Überblick auf den dann spezielle Perspektiven der jeweiligen
Subdisziplin folgen. Eingeleitet wird der Band durch einen Teil zur
Politikwissenschaft als Fach, der ebenfalls aus drei Artikel besteht:
einem Überblick, einer Geschichte und einer Untersuchung des
Verhältnisses zu den Sozialwissenschaften. Die im Schnitt mehr als 20
S. langen Artikel sind gut gegliedert und schließen mit umfangreichen
Literaturverzeichnissen.
Neben dem gut gegliederten Aufbau des Werkes sorgen ein Sach- und ein
Personenregister für die Erschließung. Das 25 Seiten umfassende
Sachregister enthält Ober- und Unterbegriffe, so daß ein gezielter
Zugriff auf den Inhalt möglich ist. Das Personenregister (16 S.) ist
zwar umfassend, doch vermißt man die typographische Hervorhebung der
Fundstellen, an denen eine Person eingehender behandelt wird.
Bibliotheken, die die 1996 erschienene gebundene Ausgabe wegen des
Preises (œ 60.00) nicht erworben haben, sollten jetzt die
preisgünstige Broschur (mit Fadenheftung) anschaffen. Das Werk bietet
einen guten Überblick über die Politikwissenschaft, der auch nach drei
Jahren noch nicht an Gültigkeit verloren hat und mindestens noch zehn
Jahre Bestand haben dürfte.
Jürgen Plieninger
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