Die vorliegende Bibliographie ist im Ostseeinstitut für Seerecht und Umweltrecht der Universität Rostock entstanden und verzeichnet das in Deutschland, Österreich und der Schweiz zwischen 1982 und 1996, dem Zeitraum seit Unterzeichnung und Inkraftreten des UN-Seerechtsübereinkommens, erschienenen Publikationen und schließt damit an die Bibliographie des deutschen Schrifttums zum Internationalen Seerecht 1945/81[1] an. Aufgenommen wurden sowohl selbständige Literatur als auch Beiträge in Zeitschriften und Sammelwerken, wobei sich diese Bibliographie erfreulicherweise nicht auf die deutschsprachige Literatur beschränkt, sondern auch fremdsprachige - in erster Line englischsprachige - Veröffentlichungen verzeichnet.
Die sachliche Gliederung entspricht weitgehend dem Aufbau des
Seerechtsübereinkommens, was dem Fachmann einen besonders raschen
Zugang erlaubt. Berücksichtigt wurden damit alle wichtigen Aspekte des
internationalen Seerechts wie das Recht der küstennahen und -fernen
Meereszonen, des Meeresumweltschutzes, das Recht des Seeverkehrs und
das Seekriegsrecht. Für die formale Suche steht überdies ein
Verfasserregister zur Verfügung. Im Vergleich zu der juristischen
Standardbibliographie, der Karlsruher juristischen Bibliographie
(KJB),[2] die selbstverständlich auch das Schriftum zum Seerecht
dokumentiert, bietet das vorliegende Verzeichnis zwei Vorteile, die
diese Doppelverzeichnung rechtfertigen mögen: Zum einen erspart eine
kumulierte Fachbibliographie dem Nutzer das aufwendige Blättern in
vielen Jahresregistern, zum anderen enthält die vorliegende
Bibliographie in einem eigenen Kapitel und in chronologischer
Reihenfolge auch die einschlägigen Bundestagsdrucksachen, die von der
KJB ausdrücklich nicht verzeichnet werden.
Natürlich kann eine internationalrechtliche Bibliographie, die sich
auf das deutsche, wenn auch nicht nur deutschsprachige Schrifttum
beschränkt, nur einen kleinen Ausschnitt der auf diesem Gebiet
erschienenen Publikationen abdecken. Da umfassende und universale
Bibliographien meist den Nachteil aufweisen, erst mit großer
Verzögerung und dennoch unvollständig zu erscheinen, ist diese
pragmatische Beschränkung durchaus sinnvoll. Für den auf dem Gebiet
des Seerechts Tätigen wird diese Bibliographie ein nützliches
Hilfsmittel sein und gehört in jede Bibliothek mit völkerrechtlichen
Sammelaufgaben.
Klaus-Rainer Brintzinger
Zurück an den Bildanfang