Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
[ Bestand in K10plus ]
Werkzeug des Historikers
- 99-1/4-403
-
Werkzeug des Historikers : eine Einführung in die
historischen Hilfswissenschaften / Ahasver v. Brandt.
- 15. Aufl., mit Literaturnachträgen und einem Nachw. /
von
Franz Fuchs. - Stuttgart [u.a.] : Kohlhammer, 1998. - 219
S. : Ill. ; 18 cm. - (Urban-Taschenbücher ; 33). - ISBN
3-17-015499-0 : DM 24.00
- [4874]
Ahasver von Brandts Werkzeug des Historikers erschien erstmals 1958.
Seither ist dieses Buch zum unerläßlichen und bisher konkurrenzlos[1]
gebliebenen Hilfsmittel für unzählige Studenten geworden, ja, die
Beschäftigung mit den Historischen Hilfswissenschaften ist ohne den
Brandt eigentlich undenkbar. Der langjährige Lübecker Archivar,
bedeutende Hanse-Historiker und spätere Professor an der Universität
Heidelberg[2] war wie kein anderer prädestiniert, eine solche Einführung
zu verfassen. Die 1973 erschienene 7. Auflage war die letzte, die von
Brandt vor seinem Tode (1977) noch überarbeitet hat. Für diese Auflage
wurde auch der Text völlig neu gesetzt. Seither wurden am Text keine
Veränderungen mehr vorgenommen. Für die vorliegende 15. Auflage hat
Franz Fuchs (Prof. für Mittelalterliche Geschichte und Historische
Hilfswissenschaften an der Universität Regensburg) ein kleines
Nachwort (S. 208 - 209) verfaßt, in dem er den bleibenden Erfolg
"eines der meistverkauften Mittelalter-Bücher in Deutschland" würdigt.
Vor allem aber hat Fuchs auf den S. 198 - 207 Literaturnachträge zu
den einzelnen Kapiteln dieses Buches zusammengestellt, eine
überzeugend erscheinende "subjektive Auswahl" von Monographien,
Sammelbänden und Forschungsberichten aus den zurückliegenden 15
Jahren. Sie ergänzen den umfangreichen von Ahasver von Brandt
zusammengestellten bibliographischen Anhang auf den S. 160 - 197.
Dieser Anhang enthält zunächst eine kurze Übersicht von
Bibliographien, Sachnachschlagewerken und Fachzeitschriften. Sodann
folgen Literaturangaben zu den einzelnen Abschnitten des Buches (mit
jeweiliger Seitenangabe). Ursprünglich waren diese Angaben direkt
hinter die Textabschnitte gesetzt worden, die Plazierung in einen
Anhang erfolgte 1973 in der Hoffnung, daß dies "bei künftigen Auflagen
das Einfügen von Berichtigungen und Ergänzungen erleichtern" möge. Dem
ist man nun aber bei der 15. Aufl., um den Satz unverändert lassen zu
können, nicht gefolgt, so daß die Leser jetzt leider in zwei
Literaturverzeichnissen recherchieren müssen. Während von Brandt seine
Literaturangaben z.T. kommentiert hat, sind die Nachträge von Fuchs
ohne jede Erläuterung. Abgesehen von der Erschwernis bei der Benutzung
von zwei aneinandergereihten Literaturverzeichnissen kann man - gerade
bei einem Buch, das in Proseminaren zugrunde gelegt wird - die Frage
nach dem tatsächlichen Nutzen dieser vielen Literaturangaben stellen.
Wäre es nicht besser, diese Anhänge durch eine stärker kommentierende
Auswahl zu ersetzen, die vor allem den Studienanfängern eine leichtere
Orientierung ermöglichen würde? Für umfangreichere
Literaturzusammenstellungen müssen ja ohnehin die einschlägigen
Bibliographien konsultiert werden.
Wilfried Lagler
- [1]
- Abgesehen von: Die archivalischen Quellen : eine Einführung in ihre
Benutzung / hrsg. von Friedrich Beck und Eckart Henning. - 2. Aufl.
- Weimar : Böhlau, 1994. - 298 S. : Ill. ; 25 cm.
- (Veröffentlichungen
des Brandenburgischen Landeshauptarchivs ; 29). - ISBN 3-7400-0882-2 :
DM 38.00 [2617]. - Rez.: IFB 96-2/3-165.
- Hier finden interessierte Leser auch Abschnitte über neuere
Quellengattungen (z.B. elektronische Informationsträger), die bei von
Brandt naturgemäß fehlen. Doch in der Qualität reicht diese Einführung
nicht an das Werkzeug des Historikers heran.
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- [2]
- Eine umfangreiche biographische Würdigung sowie eine Bibliographie
der Schriften (S. 383 - 404) von Brandts findet man in: Lübeck, Hanse,
Nordeuropa : Gedächtnisschrift für Ahasver von Brandt / [Ahasver von
Brandt]. Hrsg. von Klaus Friedland und Rolf Sprandel. - Köln : Böhlau,
1979. - VIII, 404 S. : Ill.
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