Eine Beurteilung der Veröffentlichung ist schwer. Eine lexikalische Bearbeitung des Themas scheint - im Rahmen der politischen Bildung - wenig sinnvoll, hier wäre eine monographische Behandlung, eventuell mit Quellen aus der Zeit, sinnvoller. Als Handbuch zum Gebrauch neben der Lektüre von Monographien über die Zeit des Nationalsozialismus ist die neue Enzyklopädie des Nationalsozialismus[3] sinnvoller, obwohl auch sie ihre Schwächen hat.
Im Gegensatz zum ersten Titel ist das zweite Lexikon weitaus positiver einzuschätzen. Der Autor hat hier die deutsche Nachkriegsgeschichte - Bundesrepublik und DDR - auf 444 S. in Artikeln von durchschnittlich 14 Zeilen Länge behandelt. Die Artikel behandeln dieselben Bereiche wie der oben besprochene Titel und auch bilden die biographischen Artikel - vor allem Politiker und Autoren - einen Schwerpunkt. Auf ein Sachregister wurde verzichtet, stattdessen wurden Verweisungen in das Alphabet der Artikel eingearbeitet. Karten, Tabellen, graphische Darstellungen und Schwarzweiß-Photos ergänzen den Text. Zum Schluß findet man ein Personenregister (3 S.) und ein schmales Literaturverzeichnis (2 S.).
Es ist auch hier die Frage, ob nicht eine (oder mehrere) gute
Monographien über die Geschichte der Bundesrepublik bzw. der DDR
sinnvoller wären als eine lexikalisch fragmentierte Präsentierung.
Aber immerhin: Die Sachverhalte sind insgesamt treffend wiedergegeben[4]
und so könnte dieses Buch durchaus eine Funktion innerhalb der
politischen Bildung einnehmen, da man es wegen der guten Aufmachung
gerne in die Hand nimmt und darin blättert. Öffentliche Bibliotheken
sollten es deshalb in ihren Bestand aufnehmen, wobei es allerdings
wünschenswert wäre, daß das Buch ausleihbar ist und nicht in den
Präsenzbestand eingereiht wird.
Jürgen Plieninger
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