Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
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Enciclopedia di Milano
- 99-1/4-455
-
Enciclopedia di Milano : dalle origini ai giorni nostri /
[progetto e cura dell'opera: Guido Aghina]. - 2. ed.
- Milano : Ricci, 1998. - 751 S. : zahlr. Ill. ; 31 cm.
ISBN 88-216-0933-2 : Lit. 360.000
- [5146]
Trotz des saftigen Preises verkaufte sich das zuerst 1997 erschienene
Stadtlexikon für Mailand offensichtlich so gut, daß bereits im Januar
1998 eine (wie man annehmen kann, unveränderte) Auflage folgte. Wie
beim Verleger Franco Maria Ricci (er hat selbstverständlich seinen
eigenen Artikel), einem der nicht wenigen italienischen Verlage, die
auf coffee table books spezialisiert sind, nicht anders zu erwarten,
ist die durchweg farbige Illustration üppig: teils zwei bis drei
spaltenbreite Abbildungen, überwiegend aber ganz-, vielfach
doppelseitige Abbildungen. Die kleinen Abbildungen stehen in der Nähe
des Artikels, den sie illustrieren und haben grundsätzlich eine
Legende; letztere fehlt dagegen leider häufig bei den ganzseitigen
Abbildungen, so daß man nicht selten rätseln muß, was sie wohl
darstellen. Die (lt. Vorwort des Verlegers) über 5000 insgesamt kurzen
Artikel behandeln: Personen (nur Verstorbene), Körperschaften
(darunter zahlreiche Firmen) und Institutionen, relativ wenige
Sachbegriffe, Gebäude, Stadtteile und umliegende Orte, dagegen keine
Verkehrsflächen; selbst wenn es der Herausgeber (der als Stadtrat
viele Jahre vor allem im kulturellen Bereich tätig war) nicht
ausdrücklich in seinem Vorwort erwähnte, würde jedem Leser bereits auf
den ersten Seiten die extrem hohe Zahl von Artikeln über Verlage,
Zeitungs- und Zeitschriftentitel ins Auge stechen, die die
Ausgewogenheit der Stichwortauswahl gründlich konterkarrieren: die
Begründung, daß über 75 % der italienischen Verlage in Mailand
ansässig sind, kann als Entschuldigung nicht durchgehen; eine
Beschränkung auf die wirklich wichtigen Namen und Titel wäre adäquat
gewesen. Die Artikel sind ihrem Charakter nach die eines populären
Werkes für historisch interessierte Laien; Literaturangaben fehlen
völlig. Einleitend findet sich eine knappe Geschichte der Stadt, den
Schluß des Bandes bildet ein Register der erwähnten Personen. - Selbst
wenn die insgesamt gute Ikonographie durchaus zum Wert dieses Werkes
beiträgt, hätte eine bedeutende Stadt wie Mailand ein im Text
anspruchsvolleres Lexikon verdient.
Klaus Schreiber
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