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Typologie der biographischen
Informationsmittel

Klaus Schreiber

   
  
0 Definition
  
 

Biographische Informationsmittel sind Nachschlagewerke für eine Mehrzahl von Personen, d.h. Sammelbiographien, in denen personenbezogene Informationen unterschiedlicher Art in einer Form dargeboten werden, die das gezielte Nachschlagen ermöglicht. Die vorliegende Publikation behandelt ausschließlich als biographische Informationsmittel dienende Sammelbiographien[1], nicht dagegen die einzelnen Personen gewidmeten individuellen Lebensbeschreibungen. Diese Unterscheidung ist stets zu bedenken, da biographische Informationsmittel häufig, vor allem in Wortzusammensetzungen, auch einfach kurz "Biographien" genannt werden, und im folgenden zur Vermeidung sprachlicher Schwerfälligkeit gleichfalls statt "biographische Informationsmittel" zuweilen einfach "Biographien" verwendet wird.

 

Auf Grund der gerade vorgenommenen Unterscheidung von Sammel- und individuellen Biographien finden Schriftenreihen, deren Bände ausschließlich die Biographien einzelner Personen enthalten 1 hier keine Berücksichtigung. Das schließt nicht aus, daß Lebensbilder-Reihen (POS 141.2), die gelegentlich Bände einer einzelnen Person vorbehalten, 2 trotzdem zu den hier zu behandelnden biographischen Informationsmitteln zählen.

 
  1. Persönlichkeit und Geschichte : biographische Reihe. - Göttingen [u.a.] : Muster-Schmidt. - Bd. 1 (1957) - .

  2. Oberösterreicher. - IFB 99-B09-690
  
  
01 Das Verhältnis der biographischen zu den bibliographischen Informationsmitteln
  
 

Biographische Informationsmittel enthalten häufig subjektive und objektive Personalbibliographien, die wesentlich zu ihrem Wert beitragen, ohne daß man allerdings deswegen eine Zuordnung dieser Werke zum Typ biographische Informationsmittel in Frage stellen würde. Andererseits wird man Bibliographien (darunter manche ältere Nationalbibliographien), die den Namen der Verfasser, deren Bücher sie verzeichnen, knappe biographische Daten beigeben, natürlich trotzdem bei den Bibliographien und nicht bei den Biographien klassifizieren.

  
011 Biobibliographien
  
 

Mischformen, die biographische Informationen von nennenswertem Umfang mit der Verzeichnung der Schriften von und/oder über die behandelten Personen verbinden - was insbesondere auf viele Schriftstellerlexika zutrifft - werden als Biobibliographien bezeichnet. Allein in dieser Bedeutung sollte der Begriff verwendet werden. Leider divergieren die Definitionen in den Fachwörterbüchern und der Fachliteratur 1 ebenso wie die Verwendung des Begriffs in Titeln von Informationsmitteln 2 völlig uneinheitlich ist.

 
  1. Während das Lexikon des Bibliothekswesens (1974/75, Sp. 283 - 284) die oben gegebene Definition bietet, verstehen sowohl Georg Schneider (Einführung in die Bibliographie, 1930, S. 468) als auch der Duden, Das große Fremdwörterbuch (1994, S. 204) darunter nur eine "Bibliographie, die das über eine Person erschienene Schrifttum verzeichnet." Das Lexikon des gesamten Buchwesens : LGB referiert (Bd. 1, 1985, S. 446) beide Definitionen, ohne sich für eine zu entscheiden.

  2. Bio-bibliographisches Verzeichnis von Universitäts- und Hochschulschriften (Dissertationen) : vom Ausgang des 16. bis Ende des 19. Jahrhunderts / bgr. von Hermann Mundt. - Leipzig [später] München [u.a.] : Saur. - 1936 - 1980. - Bd. 1 - 4. - Rez. von Bd. 3 - 4 / hrsg. von Konrad Wickert: ABUN in ZfBB 24 (1977),3, S. 269 - 270 und 28 (1981),4, S. 298 - 299.
    Es handelt sich um eine Bibliographie von alten Dissertationen; falls diese biographische Informationen enthalten, so werden diese in knapper Form in Annotationen zitiert (nur in den Bd. 1 - 2).

  
  
[1]

Auf jeden Abschnitt folgen Exempla, auf die vom Text aus mit fett gesetzten Zahlen verwiesen wird. Diese Exempla wurden vorzugsweise unter den im vorliegenden Beiheft besprochenen Biographien ausgewählt; in diesen Fällen wird nur der Hauptsachtitel mit der Fundstelle (IFB 99-B09-...) zitiert. Ansonsten wird auf Titel verwiesen, die bereits früher in ABUN in ZfBB oder IFB besprochen wurden, in diesen Fällen mit ausführlicheren Titelaufnahmen, gleichfalls ergänzt um die Fundstelle der Rezension. Exempla, die in keiner der genannten Quellen besprochen wurden, werden mit einem verkürzten Titel zitiert, der aber zu einer sicheren Identifizierung ausreicht. Bei Titeln fortlaufender Sammelwerke wird der Erscheinungsverlauf und mit einem voranstehenden Plus-Zeichen der für den vorliegenden Zweck konsultierte Band angegeben (es handelt sich nicht immer um den bei Redaktionsschluß im Juni 1999 vorliegenden allerneuesten); bei Titeländerungen wird der Erscheinungsbeginn des ältesten in geschweiften Klammern eingefügt.

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