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5 Spezielle und ergänzende biographische Informationsmittel
  
  
51 Porträtwerke und sonstige Informationsmittel mit Porträts
  
 

Das Interesse an dem Porträt einer Person als Ergänzung zu den üblichen biographischen Informationen begegnet in der Auskunftspraxis immer wieder und ist häufig nicht ohne weiteres zu befriedigen, da die meisten biographischen Informationsmittel entweder gar keine Porträts enthalten oder nur wenige für die hervorragendsten Personen.

 

Als Porträtwerke bezeichnet man Informationsmittel, die Porträts reproduzieren und zu den Namen der Porträtierten nur ganz knappe biographische Angaben - wie Geburts- und Todesjahr und Beruf - machen. Porträtwerke sind nicht zahlreich und beschränken sich zumeist auf die in einer einzelnen Sammlungen vorhandenen Porträts 1.

 

Relativ reich an Porträts sind die illustrationsfreudigen neueren Lexika, während die Fachenzyklopädien seltener Porträts enthalten.

 

Zum Nachweis von Porträts insbesondere derer von weniger bekannten Personen ist man jedoch vor allem auf die einschlägigen Indizes (POS 63) angewiesen.

 
  1. Katalog der graphischen Porträts in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. - IFB 99-B09-171.

  
  
52 Genealogische Informationsmittel
  
 

Genealogische Informationsmittel geben Auskunft über die Abstammung einzelner Personen und über die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb einer Familie oder zwischen verschiedenen Familien. Genealogische Informationsmittel existieren sowohl für adlige als auch für bürgerliche Familien 1.

 

Über die rein genealogischen Angaben hinaus (vollständige Namensform, Geburts- und Todesdatum und -orte, Titel, Anschrift, Ehefrau(en) und Nachkommen mit ebendiesen Angaben) enthalten manche genealogischen Informationsmittel, insbesondere die für bürgerliche Familien, auch sonstige biographische Angaben.

 

Obwohl die genealogischen Informationsmittel in Bibliotheken zu den am häufigsten benutzten Biographien gehören, sind nur wenige Bibliothekare mit deren Besonderheiten gut vertraut, was zumeist aber ohne Folgen bleibt, da es sich bei den Benutzern dieser Werke fast ausschließlich um Genealogen handelt, die in der Materie bewandert sind. Bibliothekaren und angehenden Genealogen stehen glücklicherweise Anleitungen zur Benutzung genealogischer Quellen zur Verfügung, in denen auch die Besonderheiten der genealogischen Informationsmittel i.w.S. erläutert werden 2.

 
  1. Genealogisches Handbuch des Adels / hrsg. vom Deutschen Adelsarchiv. Bearb. unter Aufsicht des Deutschen Adelsrechtsausschusses. Limburg an der Lahn : Starke. - 1 (1951) - . - + 114 (1997). - Vgl. IFB 99-B09-038.
    Deutsches Geschlechterbuch : genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien ; Quellen- und Sammelwerk mit Stammfolgen deutscher bürgerlicher Geschlechter. - Limburg an der Lahn : Starke. - 1 (1989) - . - + 204 (1996).
    Gemeinsames Register u.d.T.:
    Stammfolgen-Verzeichnisse für das Genealogische Handbuch des Adels und das Deutsche Geschlechterbuch. - Limburg/ Lahn: Starke. - Ausg. 1994.
    Verzeichnet in getrennten Teilen die in den Bd. 1/60 bzw. 1/170 enthaltenen Namen/Geschlechter; mit einer kurzbibliographischen Übersicht über die in beiden Reihen erschienenen Bände.

  2. Taschenbuch für Familiengeschichtsforschung / Wolfgang Ribbe ; Eckart Henning. - 11. vollst. neu bearb. und erw. Aufl. - Neustadt/Aisch : Degener, 1995. - 640 S. - IFB 96-2/3-341.

  
521 Heraldische Informationsmittel
  
 

In engem Zusammenhang mit den genealogischen Informationsmitteln stehen die heraldischen Informationsmittel 1, die von adeligen oder von bürgerlichen Familien geführte Wappen abbilden und beschreiben und die auch zusätzlich knappe biographische Informationen enthalten können.

 
  1. So die große mit dem Namen Johann Siebmachers verbundene vielbändige Sammlung von Wappen, die in neuer Anordnung als Nachdruck unter folgendem Titel erscheint: J. Siebmachers großes Wappenbuch. - Neustadt an der Aisch : Bauer & Raspe.
    Eine gleichfalls alphabetisch neu geordnete Ausgabe auf Mikrofiche erschien u.d.T. Die Siebmacher-Wappenbücher. - Erlangen : Fischer, 1998. - 441 Mikrofiches.

  
522 Pfarrerbücher
  
 

Obwohl es sich bei den sog. Pfarrerbüchern 1 nicht um genealogische Informationsmittel i.e.S., sondern primär um Fach- und Standesbiographien handelt, kann man sie wegen der zumeist ausgiebigen genealogischen Informationen, die sie enthalten, an dieser Stelle gesondert erwähnen. Sie bestehen typischerweise aus zwei Teilen, dem Stellenbuch (oder Pfarrenbuch) mit Informationen über die Gemeinden einschließlich einer chronologischen Liste der Stelleninhaber und dem eigentlichen Pfarrerbuch, d.h. dem alphabetischen Verzeichnis aller Pfarrer (zumeist beginnend mit der Reformation) der behandelten Region mit unterschiedlich ausführlichen Angaben, unter denen die genealogischen zumeist sehr breiten Raum einnehmen. Pfarrerbücher begegnen fast ausschließlich für die evangelischen Länder 2, solche für katholische Geistliche bilden die Ausnahme, 3 und in ihnen fehlen dann zwangsweise die reichen genealogischen Informationen über Ehepartner und Nachkommen.

 
  1. POS 8, 1974 Themel; 1991 Cramer.

  2. Baden-Württembergisches Pfarrerbuch. - IFB 99-B09-445.

  3. Luzerner Pfarr- und Weltklerus 1700 - 1800. - IFB 99-B09-704.

  
523 Kirchenbücher
  
 

Eine besondere Gattung der genealogischen Informationsmittel stellen die Kirchenbücher dar, in denen Taufen, Trauungen und Bestattungen registriert sind. Wegen ihrer Bedeutung für genealogische Recherchen wird die Existenz dieser kirchlichen Archivalien in zahlreichen Verzeichnissen nachgewiesen (s.u. POS 6), doch werden sie nur in besonderen Fällen in gedruckter Form und durch Register erschlossen publiziert 1.

 
  1. Garnison-Kirchenbuch Hannover : 1690 - 1811 / bearb. von Jürgen Ritter. - Hannover [u.a.]. - (Deutsche Ortssippenbücher : Reihe B ; ...) (Sonderveröffentlichung / Niedersächsischer Landesverein für Familienkunde e.V. Hannover ; 18). - 1 (1988) - 4 (1991). - (... ; 45 - 48).

  
  
53 Sonstige Informationsmittel mit biographischen Informationen
  
  
531 Enzyklopädien und Lexika
  
 

Am wichtigsten sind hier die Allgemein-, Epochen- und die Fachenzyklopädien, letztere natürlich nur, soweit es sich nicht um reine Sachenzyklopädien handelt. Allgemeine Enzyklopädien, ganz besonders aber Nationalenzyklopädien 1 müssen oft an die Stelle nicht existierender oder nicht vorliegender Nationalbiographien treten. Vergleichbares gilt für Ortsenzyklopädien. 2 Besonders wichtig für biographische Recherchen sind auch alte Lexika bzw. ältere Auflagen heute noch erscheinender Lexika, zum einen weil ihr Inhalt zu einem guten Teil biographischer Natur ist und zum andern weil sie solche Personen verzeichnen, die damals wirkten oder die für den damaligen Benutzer interessant waren, die aber in späteren Auflagen wegen geringer Bedeutung oder nachlassendem Interesse keine Aufnahme mehr fanden 3.

 
  1. Schweizer Lexikon.- IFB 99-B09-679, Anm. 2.

  2. Historisches Lexikon Wien. - IFB 99-B09-672.

  3. Enzyklopädische Information im 19. Jahrhundert. - IFB 99-B09-033.

  
532 Staatshandbücher, Schematismen und Ranglisten
  
 

Sie sind biographisch meist wenig ergiebig, doch geben sie Auskunft über die Zugehörigkeit einer Person zu oder ihren Rang innerhalb einer staatlichen, kirchlichen oder militärischen Hierarchie. Da diese Informationsmittel periodisch erscheinen, kann man sie nutzen, um die Karriere einer Person zu verfolgen.

  
533 Mitgliederverzeichnisse
  
 

Auch Mitgliederverzeichnisse von Vereinen, Gesellschaften und Institutionen sind nur von beschränktem Nutzen für biographische Recherchen, es sei denn, es handle sich um ausgesprochene Institutionenbiographien (POS 134).

  
   .1 Universitätsmatrikeln
  
 

Eine besondere Stellung nehmen jedoch die veröffentlichten Universitätsmatrikeln ein, da sie durch den Nachweis der Immatrikulation an einer Universität oder an mehreren, oft ausländischen Universitäten wichtige Rückschlüsse auf den Bildungsgang einer Person gestatten 1.

 
  1. Das Bakkalarenregister der Artistenfakultät der Universität Erfurt 1392 - 1521. - IFB 99-B09-636.

  
534 Gedenktagekalender für Personen
  
 

Die Gedenktagekalender gehören zum Typ der Handbücher. Soweit sie ausschließlich oder überwiegend Gedenktage für Personen verzeichnen und mehr als bloß die elementaren biographischen Angaben enthalten, lassen sich diese Gedenktagekalender i.e.S. auch bei den biographischen Informationsmitteln klassifizieren 1. Von ihrer nützlichen, durch den speziellen Zweck bedingten chronologischen Anlage abgesehen, muß man in der Regel aber davon ausgehen, daß die biographischen Angaben aus anderen Nachschlagewerken kompiliert sind 2.

 
  1. Ostdeutsche Gedenktage : Persönlichkeiten und historische Ereignisse. - IFB 99-B09-631.

  2. Deike-Gedenktage. - Konstanz : Deike. - Nachgewiesen 73 (1974) - . - + 87 (1988),12 = Nr. 252.
    Weist auf Personenjubiläen 5 bis 6 Monate vor dem Ereignis hin. Berücksichtigt auch noch Lebende. Hauptteil nach dem Tagesdatum, innerhalb nach dem am weitesten zurückliegenden Todes- bzw. Geburtstag. Personen- und Sachregister.

  
  

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