Über die Biographischen Archive (BA) des Saur-Verlages ist seit dem Erscheinen des ersten, des Deutschen biographischen Archivs (DBA), mehrfach in ABUN in ZfBB berichtet worden, wobei ausführlich auf die Vor- und Nachteile der allen BA zugrundeliegenden Prinzipien eingegangen worden ist.[1] Die letzte Übersicht über den Stand der Veröffentlichung wurde anläßlich des Erscheinens des British biographical index in ABUN in ZfBB 38 (1991),5, S. 495 - 496 gegeben. Seitdem sind nicht nur mehrere Register zu bereits abgeschlossenen BA erschienen, sondern auch neue BA begonnen und z.T. auch abgeschlossen worden, und zwar sowohl solche für bisher noch gar nicht behandelte Nationen und Kulturkreise als auch neue Folgen in Fortführung bereits erschienener Grundwerke. Im folgenden wird daher mit Kurztiteln, ergänzt um die Zitiertitel ein Überblick über den Stand der Publikation der BA zum 31.12.1998 gegeben. Wenn nichts anderes vermerkt ist, handelt es sich um ein abgeschlossenes BA. Auf die Rezensionen weiter unten in diesem Beiheft wird mit der laufenden Nummer hingewiesen. Dort findet man auch Hinweise auf frühere Rezensionen. Berücksichtigt sind im folgenden auch einige noch nicht erschienene, aber vom Verlag bereits angekündigte BA und Biographische Indizes, die hier mit einem Asteriskus markiert sind.

Afrika

African biographical archive (AfBA)

African biographical index (AfBI)*

S.u. IFB 99-B09-175

Diese Produktivität ist natürlich nur dank der nicht wenigen Bibliotheken möglich, die, wenn sie sich einmal zur Erwerbung der BA entschlossen haben, diese offensichtlich quasi im Abonnement kaufen. Mehrere Gründe rechtfertigen diese Entscheidung: Da ist einerseits die Nützlichkeit dieser kumulierten biographischen Sammelwerke auf Grund der großen Zahl der enthaltenen Namen, die von keiner Nationalbiographie auch nur annähernd erreicht wird;[4] andererseits ist die Tatsache in Rechnung zu stellen, daß keine Bibliothek auch nur die Mehrzahl der darin ausgewerteten Quellenwerke im Original besitzt, wobei deren Anteil um so stärker abnimmt, je exotischer (aus der Sicht mitteleuropäischer Bibliotheken) das betreffende Land ist. Ferner ist positiv zu bewerten, daß es dem Verlag nach Abschluß der Grundwerke - von denen die zuerst erschienenen zunächst nur Quellenwerke berücksichtigten, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts erschienen sind - gelang, diese fortzuführen und dafür auch aktuellere Quellenwerke auszuwerten, die noch dem Copyright unterliegen; das hat zur Folge, daß nicht nur die zeitliche Grenze auf Personen des 20. Jahrhunderts ausgedehnt werden konnte, sondern daß jetzt auch in größerem Umfang Biographien berücksichtigt werden, die dem neuesten Stand der Forschung entsprechen.

Während in den Anfangszeiten der BA noch die Listen der ausgewertenten Quellen gleich zusammen mit den Prospekten verschickt wurden, scheint das der Verlag seitdem nicht mehr in allen Fällen für nötig zu erachten; jedenfalls wurden der Bibliothek des Rezensenten solche Listen z.T. erst auf Ersuchen zugeschickt. Für das British biographical archive II (s.u. IFB 99-B09-244) - um nur ein Beispiel zu nennen - war allerdings auch in München selbst gut ein Vierteljahr nach dem Erscheinen der ersten Lieferung noch keine Liste vorrätig. Auch wenn man die Verlagswerbung verfolgt, so fällt auf, wie vage und widersprüchlich die Angaben zur Zahl der ausgewerteten Quellen, der daraus gezogenen Biographien und der Gesamtzahl der Mikrofiches sind,[5] so daß man annehmen muß, daß noch während der bereits angelaufenen Veröffentlichung an der Quellenliste Veränderungen vorgenommen werden. Ob dann auch alle Namen aus evtl. erst später herangezogenen Quellen berücksichtigt werden, läßt sich nur mit großem Aufwand nachprüfen, was der Verlag natürlich auch weiß. Trotzdem könnte man billigerweise erwarten, daß er erst dann zur Subskription für ein neues BA auffordert, wenn die definitive Quellenliste vorliegt und ein endgültiger Termin nicht nur für das Erscheinen der ersten Lieferung feststeht, sondern auch das kontinuierliche Erscheinen der weiteren gewährleistet ist, wobei zumindest die beiden ersten Forderungen im Falle des BBA II nicht erfüllt wurden, bei dem gut ein Jahr verging, bis dann endlich die erste Lieferung erschien.